Auch die vierte online-Sitzung des Fachausschusses „Circular Materials“ stieß wieder auf großes Interesse

Mit 27 Teilnehmenden wurde am 13.01.2022 das Thema „Materialien im Kontext zu Circular Materials: Basismetalle (außer Stahl)“ mit vier sehr interessanten Vorträgen genauer beleuchtet.

  • Hans-Achim Kuhn, Wieland-Werke AG, präsentierte in seinem Vortrag "Kupfer- und Kupferlegierungen" detaillierte Zahlen aus allen Stufen der Wertschöpfungskette vom Bergbau über die Halbzeugherstellung bei Wieland bis hin zum Recycling und Umlaufvolumen. Darüber hinaus wurden aktuelle Herausforderungen genannt: wie z.B. die zurzeit in Diskussionen über REACH ins Spiel gebrachte deutliche Reduzierung von erlaubten Bleigehalten, die Kritikalität von wichtigen Legierungsbestandteilen (z.B. Zinn) und die Versorgungssicherheit von Kupfer für Erneuerbare Energie Technologien.
  • Alexandros Charitos, TU Berkakademie Freiberg, trug einen Vortrag zum Thema "Fayalitische Schlackeverwertung zur Produktion von Glasfasern und Roheisen: Verwendung von Karbonfasern als Reduktionsmittel" vor. Fayalitische Schlacken mit signifikantem Eisenanteil fallen z.B. in der pyrometallurgischen Kupferraffination an. Daneben werden große Mengen von Karbonfasern in den nächsten Jahren z.B. aus dem Rückbau von Windenergieanlagen verfügbar werden. Hierfür werden geeignete Verwertungsmöglichkeiten gesucht. Der Einsatz als Reduktionsmittel wäre eine interessante Möglichkeit. Es wurden Details zur Verfahrensentwicklung, zum Upscaling und der Verwertungsmöglichkeit der Produkte (Roheisen, Glasfasern) vorgestellt.
  • Moritz to Baben, GTT-Technologies, gab einen Überblick über "Thermochemische Daten für Circular Materials". Während für die meisten klassischen Werkstoffe Datenbanken existieren, fehlen für Kombinationen aus verschiedenen Materialien, wie sie z.B. in Post Comsumer-Schrotten vorkommen, grundlegende Informationen. Es wurde präsentiert, wie solche Informationen mit Hilfe von quantenmechanischen Modellierungen und Machine Learning-Ansätzen abgeschätzt werden. Anschließend wurden zwei Anwendungen gezeigt: Ein Prozessmodell für die Bleiraffination, mit dem u.a. das Verhalten von Technologieelementen aus Recycling-Material abgeschätzt werden kann und ein Materials Informatics-Ansatz, mit dem nach alternativen Prozessen für die Entwismutung von Blei gesucht wurde.
  • Zum Abschluss gab Jörg Schäfer, Aluminium Deutschland e.V., eine Präsentation mit dem Thema "Aluminium, das Recyclingmaterial?". Er präsentierte dabei neben dem CO2-Footprint auch detaillierte Zahlen zu Aluminium-Schrotten aus verschiedenen Segmenten (z.B. Bau, Automobile) und ging auf aktuelle Entwicklungen zum verbesserten Sammeln und Sortieren ein. Optimierungspotenziale im ganzen Kreislauf wurden genannt, vom Design (Legierungsfenster) bis zum Sortieren. Auch hier wurde wieder herausgestrichen, dass grundsätzlich positive Ideen - wie die Reduzierung von Blei in Produkten – große Herausforderungen für die Kreislaufwirtschaft bedeuten können.

Die Folien zu den Vorträgen können bei Nachfrage zur Verfügung gestellt werden.

Informationen zu allen Fachausschüssen können Sie über die DGM-Homepage unter https://dgm.de/de/netzwerk/fach-gemeinschaftsausschuesse abrufen.
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fachgremiendgm.de

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