Editorial Newsletter August 2022

35 Jahre DGM – wie im Fluge vergangen:

 

Petra von der Bey, Assistentin des Geschäftsführers Dr. Stefan Klein und langjährige Mitarbeiterin in der DGM-Geschäftsstelle, schaut mit Beginn des Septembers 2022 auf mehr als drei Jahrzehnte Arbeits- und Lebenserfahrung in der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde zurück.

Eine für sie persönliche bewegende Zeit des Wandels und zugleich ein Abbild der Entwicklungsgeschichte der DGM. Im Editorial des Newsletters August 2022 wollen wir es genauer wissen. Dazu im Interview unsere Kollegin und Gedächtnis im DGM-Team – Petra von der Bey – in ihren „nur“ 1,65 m steckt eine geballte Ladung Smartness, Durchsetzungsvermögen und Strukturiertheit in Kombination mit viel Herz und Humor.  

 

Petra, im Jahr 1987 bist du bei der DGM eingestiegen. Was war dein ursprünglicher Plan?

Damals bin ich nach einem Auslandsaufenthalt aus den USA zurückgekehrt. Die Stelle bei der DGM war als Mutterschaftsvertretung ausgeschrieben, was mir sehr zusagte, denn ich wollte nur vorübergehend arbeiten, meine Finanzen aufbessern und dann mit einem Studium beginnen.

35 Jahre DGM – Du bist gekommen, um zu bleiben. Warum?

Meine 35 Jahre bei der DGM waren eine bewegte Zeit der beruflichen und inhaltlichen Veränderungen. Projektleitung „Tagungen“, Betreuung der Fachausschüsse, Mitgliederbetreuung, Fortbildungen, Ausbildereignungsschein und Ausbildung zweier Bürokaufleute, Pressearbeit und Betreuung der Social Media Accounts, die zunehmende Internationalisierung: Dieser stetige Wandel hat das Arbeiten immer abwechslungsreich gemacht. Durch die Planung und Organisation unserer Events denke ich immer von Tagung zu Tagung und lebe eher in der Zukunft statt in der Gegenwart. Es ist ein schnelllebiges Geschäft, sodass drei Jahrzehnte wie im Flug vergangen sind.

Deine Berufserfahrung bei der DGM bedeuten auch 35 Jahre Entwicklungsgeschichte DGM. Als „Gedächtnis“ unseres DGM-Teams – Was hat sich geändert von damals zu heute?

Ich habe die DGM unter 16 Vorsitzenden, drei Präsidenten, einer Präsidentin, vier Geschäftsführern und mit wechselnden 70 Kolleginnen und Kollegen und vier Umzüge der Geschäftsstelle erlebt. Unzählige Veranstaltungen habe ich erstmalig organisiert, darunter die erste Junior-EUROMAT 1992 in Lausanne sowie folgende und natürlich ein absolutes Highlight, die Werkstoffwoche 1996 in Stuttgart. Tagungen waren früher „männerlastig“. Frauen nahmen eher als Begleitung teil, für die wir eigens „Frauenprogramme“ organisierten. Heute ist das Publikum „weiblicher“ und der Bedarf nach Begleitprogrammen gibt es schon seit vielen Jahren nicht mehr. Von 1987 bis 2022 hat sich aber technisch wahnsinnig viel geändert. Ich frage mich heute schon manchmal, wie wir es damals geschafft haben, die erste EUROMAT 1989 in Aachen zu organisieren. Um so mehr freue ich mich, dass ich nun in einem Team die 17. EUROMAT, die nächstes Jahr in meiner Heimatstadt Frankfurt stattfinden wird, mitorganisieren darf. 33 Jahre nach der ersten!

Die FEMS EUROMAT ist die wichtigste internationale Konferenz auf dem Gebiet der Materialwissenschaft und -technologie in Europa. Im September 2023 wird sie in Frankfurt stattfinden.  Wie organisierst du heute?

Die erste EUROMAT 1989 war DIE DGM-Großveranstaltung, die den Weg in die internationale Wissenschafts-Community der MSE ebnete. Damals organisierten wir noch fernab von Internet & Co mit Schreibmaschine, Fax, Telefon, Briefen und Anschreiben. Heute habe ich eine Vielzahl und Vielfalt moderner Medien und Kommunikationsmittel zur Verfügung, mit denen ich effizienter und vernetzter arbeiten kann. Gleichzeitig fordere ich mich persönlich damit heraus, wie man heute sagt, „up to date“ zu bleiben. Vor dreißig Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich mit meinen Posts für die DGM auf LinkedIn eine Community von nahezu 1800 Followerinnen und Followern aufbauen kann. (lacht)  

Die mehr als drei Jahrzehnte bei der DGM waren sicherlich nicht nur eine Zeit des Wandels, sondern auch der Begegnungen. An welche Geschichte erinnerst du dich besonders gern?

Beeindruckend war es für mich, auf der von mir organisierten Junior EUROMAT 1992 in Lausanne den Nobelpreisträger der Physik Georg Bednorz begrüßen zu dürfen. 1987 erhielt er die Auszeichnung für die Entdeckung von Hochtemperatursupraleitern.

Auch mit Ehrenpräsident Prof. Dr. Günter Petzow teile ich im wahrsten Sinne des Wortes Erinnerung: Kennengelernt 1988 bei der Benediktinerabtei Ettal, wo ein Orgelkonzert für die DGM im Rahmen der 25. Metallographie-Tagung ausgerichtet wurde, gab es im Anschluss ein geselliges Beisammensein. Er nahm mich als junges Ding damals unter seine Fittiche. Bis heute kreuzen sich unsere Lebenswege immer wieder auf den unterschiedlichen DGM-Veranstaltungen.

Dem Interview mit Petra von der Bey folgt im Newsletter August eine ausführliche Jubiläumslaudatio von Dr. Peter Paul Schepp, ehemaliger Geschäftsfüher der DGM  (1990-2009). Die DGM schließt sich den lobenden und dankenden Worten von Herrn Dr. Schepp an und freut sich auf weitere Jahre der erfolgreichen Zusammenarbeit mit unserer Kollegin und einer der Konstanten der DGM - Petra von der Bey. 

Elisabeth Elschner 
Referentin für Wissenschaftskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit NFDI-MatWerk

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