Tätigkeit der Fachkollegien
Die Fachkollegien sind Ansprechpartner hinsichtlich der Weiterentwicklung von Förderprogrammen und förderpolitischen Themen. Sie verwalten die finanziellen Mittel und Anträge an die Deutsche Forschungsgemeinschaft und verteilen diese in einem dreistufigen Prozess aus Begutachtung, Bewertung und Entscheidung. In einem ersten Schritt erfolgt die Expertise der Projekte, die zur Förderung eingereicht werden. Anschließend folgt die Bewertung derselben, auf Grundlage diverser Kriterien. Schließlich sollen als Ergebnis die förderwürdigsten Projekte hinsichtlich Zukunftsrelevanz und Aussichten identifiziert und mit den zur Verfügung stehenden Mitteln gefördert werden. Der Prozess gewährleistet die einheitliche Einhaltung der DFG-Maßstäbe und stellt sicher, dass die Fördermittel in die vielversprechendsten Projekte fließen.
Der Rahmen für die Arbeit der Kollegien setzt die Rahmengeschäftsordnung, welche vom Senat der DFG beschlossen wurde. Für jedes Fach werden mindestens zwei Vertreter*innen gewählt, wie viele es darüber hinaus gibt ist abhängig von der Anzahl an Förderanträgen, die das jeweilige Kollegium betreffen und den daraus resultierenden Arbeitsumfang. Nach der Fachkollegienwahl wählt jedes Kollegium seine eigene Geschäftsordnung, Sprecher*innen und deren Stellvertreter*innen.
Der neue Sprecher des Fachkollegiums Werkstofftechnik
Prof. Dr. Thomas Niendorf von der Universität Kassel und sein Stellvertreter Prof. Dr.-Ing. habil. Bodo Fiedler von der Technischen Universität Hamburg übernehmen bis 2028 den Posten der. In seinem Kollegium vertritt Prof. Niendorf das Fach „Materialien und Werkstoffe der Sinterprozesse und der generativen Fertigungsverfahren“.
Seit 2015 leitet er an der Universität Kassel das Fachgebiet metallische Werkstoffe, welches dem Institut für Werkstoffkunde angehört. Sein Schwerpunkt liegt hier auf der Erforschung der Mikrostruktur-Eigenschafts-Beziehung metallischer Materialien.
Engagement in der DGM
Prof. Niendorf ist seit Januar 2006 Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde (DGM) und ist auch heute noch aktiv. So wirkt er in zahlreichen Gremien mit, unter anderem im Arbeitskreis Rasterelektronenmikroskopie in der Materialprüfung, dem Fachausschuss Werkstoffverhalten unter mechanischer Beanspruchung und dem dazugehörigen Arbeitskreis Verformung und Bruch. Darüber hinaus wirkt er regelmäßig bei der Organisation des MSE-Kongresses mit und ist aktuell im Vorstand des DGM-Nachwuchsausschusses tätig.
Preise und Auszeichnungen
Bereits im Jahr 2008 erhielt Prof. Niendorf den DGM Nachwuchspreis, welcher sich an Promovierende und kürzlich Promovierte richtet.
Einige Jahre später, im Jahr 2012, verlieh die DGM ihm den Georg-Sachs-Preis, welcher vom Stifterband Metalle und dem Fachverband der Nichteisen-Metallindustrie Österreichs gemeinsam ausgelobt wird. Es handelt sich ebenfalls um einen Preis, der solche wissenschaftliche Arbeiten ehrt, welche eng in Beziehung zur Praxis der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik stehen.
Am diesjährigen DGM-Tag in Darmstadt wird Prof. Niendorf ebenfalls der DGM-Preis übergeben. Dieser wird verliehen an eine*n exzellente*n Wissenschaftler*in für herausragende wissenschaftliche Leistungen, welche einen Durchbruch im Feld der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik erzielt haben.