Hochtemperatur-Experimente und Nanoindentation: Aktuelle Forschungsansätze
Die Eröffnung der Sitzung übernahm die Leiterin des Arbeitskreises Frau Dr. Anja Weidner, die die Teilnehmenden herzlich willkommen hieß. Prof. Thomas Niendorf, Gastgeber und Leiter des Fachbereiches „Metallische Werkstoffe“ des Instituts, begrüßte die Anwesenden und betonte die Bedeutung der in situ Charakterisierung für die moderne Werkstoffforschung.
Die Agenda umfasste eine Vielzahl spannender Themen. Dipl.-Ing. Moritz Müller des Instituts für Werkstofftechnik der TU Bergakademie Freiberg präsentierte Hochtemperatur-in situ-Versuche an Stahl-Keramik Verbundwerkstoffen, gefolgt von Dr. Florian Schäfer von der Universität Saarbrücken, der in situ Nanoindentation in Flüssigkeiten thematisierte. Frau Dr. Anja Weidner stellte zudem Ergebnisse ihres Doktoranden Gökhan Günay, der leider verhindert war, zur in situ Nanoindentation im Rasterelektronenmikroskop an refraktären Verbundwerkstoffen vor.
Präzision in der Biomechanik
Ein besonderes Highlight war die Präsentation von Dipl.-Math. Dagmar Nestler von der Chemnitzer Werkzeugmechanik GmbH zur Digitalen Volumenkorrelations(DVC)-software VEDDAC volume, die zur Charakterisierung biomechanischer Eigenschaften von Knochen und 3D-gedruckten Knochenersatzmaterialien eingesetzt wurde.
Formgedächtnislegierungen und innovative Charakterisierungsmethoden
Dr. Christian Lauhoff von der Universität Kassel zeigte innovative Ansätze zur in situ Charakterisierung von Hochtemperatur-Formgedächtnislegierungen mittels Lichtmikroskopie, Neutronen- und Synchrotronstrahlung. Zusätzlich stellte A. Weidner die in situ Charakterisierung von Ni-Ti Formgedächtnislegierungen mittels Digitaler Bildkorrelation (DIC), Thermographie und Schallemission vor.
Maschinelles Lernen und Rissinitiierung: Neue Wege der Materialanalyse
Prof. Thomas Kordisch von der Hochschule Bielefeld gab Einblicke in die Analyse der Rissinitiierung mittels in situ Biegeprüfung und die damit verbundenen Herausforderungen, während Alexander Delp von der TU Dortmund die werkstoffübergreifende in situ Charakterisierung mechanisch induzierter Schädigungen in REM und CT mit Methoden des maschinellen Lernens beleuchtete.
Ein weiterer praktischer Teil der Sitzung war die Information und Gerätedemonstration von Prof. Thomas Niendorf zur Echtzeit-Prozessbeobachtung beim Laserauftragsschweißen.
Laborbesichtigung und Ausblick auf die nächste Sitzung
Den Abschluss der Sitzung bildete eine Laborbesichtigung des Instituts für Werkstofftechnik Kassel, bei der die Teilnehmenden die Möglichkeit hatten, sich vor Ort über die neuesten Technologien und Methoden zu informieren.
Die 11. Sitzung des Arbeitskreises "In situ 2D und 3D Charakterisierung" bot eine hervorragende Plattform für den Austausch von Wissen und Ideen, die die Zukunft der Materialforschung prägen werden. Dank der Unterstützung durch die DGM konnte die Veranstaltung hybrid angeboten werden, so dass auch Teilnehmende online die Vorträge verfolgen konnten.
Vielen herzlichen Dank an die Gastgeber – das IfW Kassel - für die hervorragende Organisation.
Für weitere Informationen wenden Sie sich an PD Dr.-Ing. habil. Anja Weidner unter der Emailadresse weidnerww.tu-freiberg.de oder telefonisch unter der +49 3731 2124.
Informationen zu allen Fachausschüssen können Sie über die DGM-Homepage unter https://dgm.de/de/netzwerk abrufen.
Wenn Sie Interesse haben, in einem der Ausschüsse aktiv mitzuwirken, schreiben Sie uns eine kurze Mail an fachgremien@dgm.de