Hybrides Treffen der deutschsprachigen Titan-Community: Fortschritte, Vernetzung und neue Impulse

Die hybride Sitzung des Fachausschusses Titan am 28. November 2024 am Leibniz-IWT Bremen brachte Fachleute, Nachwuchswissenschaftler*innen und internationale Gäste zusammen, um aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen rund um Titanwerkstoffe zu diskutieren. Von additiver Fertigung über neue Legierungen bis hin zu innovativen Forschungsideen – die Veranstaltung war ein zentraler Treffpunkt für die deutschsprachige Titan-Community.

Foto von der Sitzung des Fachausschusses Titan in hybrider Form (IWT in Bremen und online)

PAM/CC-VIM-Ofen von Plasma Metall in Bremen

Neben klassischen Themen wie einer Optimierung der Mikrostruktur durch thermo-mechanische Behandlungen oder neuen Legierungen für die Medizintechnik und Oberflächenmodifikationen für eine verbesserte Osseointegration und High Entropy Alloys, gewinnt die additive Fertigung in der Titanwelt zunehmend an Bedeutung und erste Bauteile werden bereits für die Luftfahrt produziert. Viele Forschungsvorhaben beschäftigen sich daher inzwischen auch mit dem 3D-Druck von Titanlegierungen, was auf der diesjährigen Fachausschusssitzung des Fachausschusses Titan intensiv diskutiert wurde.

Hybrides Format als Erfolgsmodell
Die Fachausschusssitzungen während der Corona-Pandemie haben gezeigt, dass auch ein virtuelles Treffen einen guten Austausch ermöglicht und die Vernetzung der Teilnehmenden voranbringt. Daher wurde die Fachausschusssitzung diesmal (sehr erfolgreich!) wieder in hybrider Form angeboten, einerseits in Präsenz mit einem Vorabendtreffen, das Leibniz-IWT hatte dazu in das Restaurant Platzhirsch eingeladen, und andererseits über ein paralleles Webkonferenz-Meeting. Dabei wurde deutlich, dass neben vielen treuen Fachausschussmitgliedern, die sich seit mehr als 20 Jahren mit Titanwerkstoffen beschäftigen, vermehrt auch Studierende und junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (inzwischen auch aus dem europäischen Ausland) die Sitzung als eine gute Möglichkeit zur Vernetzung sehen. 

Überblick über aktuelle Forschung und kommende Events
Wie in jeder Sitzung stellten sich insbesondere die neuen Teilnehmenden in der Runde kurz vor. Anschließend gab der Fachausschusssprecher einen Überblick über verschiedene Forschungsthemen, die seit der letzten Sitzung im November 2023 vermehrt bearbeitet werden und informierte über die nächste Titanweltkonferenz, die 2027 von der DGM in Berlin ausgerichtet wird. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt bestehen viele Zusagen zur Mitarbeit im National Organizing Committee (NOC) und für die Begutachtung der Abstracts und Paper. Zusätzlich konnte mit Rolls Royce Deutschland ein erstes Unternehmen für die traditionell während der Konferenz stattfindenden Exkursionen gewonnen werden. Den ersten Block der Sitzung rundete die Vorstellung der Forschungsaktivitäten des gastgebenden Instituts ab.

Fachvorträge und internationale Perspektiven
Anschließend wurden Fragestellungen wie die Mikrostrukturmodifikation von Ti 6Al 4V in der Prozesskette der additiven Fertigung und die Mikrostruktur und funktionalen Eigenschaften von metastabilen β-Titan-Hochtemperatur-Formgedächtnislegierungen in verschiedenen Fachvorträgen durch junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erklärt und diskutiert. Zusätzlich wurden neuartige Keramiken für den Kokillen- und Tiegelbau vorgestellt, die den Titanfeinguss entscheidend voranbringen können.

Erstmals war in diesem Jahr mit Zak Fang von der University of Utah ein internationaler Gast für einen Fachvortrag zum Thema A holistic Approach to High-performance Low-cost Titanium eingeladen, der sich im Rahmen seiner Forschungstätigkeit unter anderem mit der Herstellung sphärischer Titanpulver aus Titanschrotten beschäftigt. Viele Fragen und die intensive Diskussion des Vortrags zeigen den Erfolg, so dass zukünftige Wiederholungen vorgesehen sind.

Die Sitzung wurde mit einer Besichtigung der Produktionsstätten der Plasma Metall GmbH, die über den weltweit einzigen kombinierten PAM/CC-VIM-Ofen verfügt und einer Besichtigung des Leibniz-IWT abgeschlossen. 

Zum Vormerken und Eintragen in den Terminkalender:
Die Fachausschusssitzung wird im nächsten Jahr am Donnerstag, den 27. November 2025 an der Universität Kassel stattfinden. Zusätzlich ist ein Vorabendtreffen vorgesehen. In dem Fall, dass die persönliche Teilnahme nicht möglich ist, wird auch nächstes Jahr ein Videostream angeboten. Mitglieder aus anderen Arbeitskreisen oder Fachausschüssen der DGM und alle titanbegeisterten Personen sind herzlich zur Teilnahme eingeladen.

Informationen zu allen Fachausschüssen können Sie über die DGM-Homepage unter https://dgm.de/de/netzwerk abrufen.
Wenn Sie Interesse haben, in einem der Ausschüsse aktiv mitzuwirken, schreiben Sie uns eine kurze Mail an fachgremiendgm.de 

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