Das Projekt, das am 1. Februar 2024 gestartet ist, wird von Mathys Orthopädie GmbH in Zusammenarbeit mit Hemoteq AG, Universitätsmedizin Rostock und dem Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik e.V. durchgeführt. Ziel ist es, durch die Entwicklung von hydratisierten Polyelektrolyt-Multilayer-Architekturen mit Selbstheilungspotenzial die Reibung in künstlichen Gelenken erheblich zu reduzieren und so Entzündungen und Abrieb zu verhindern. Ein weiterer Fokus liegt auf der Schaffung von Stentbeschichtungen, die einerseits das Immunsystem abschirmen und andererseits als Reservoir für therapeutische Wirkstoffe zur Vermeidung von Restenosen dienen.
Die Technologie greift auf das Prinzip der Schmierung durch Wasser zurück, das in natürlichem Knorpelgewebe vorkommt, um Reibung und Abrieb zu minimieren. Selbstorganisierende Schichtsysteme sollen in der Implantologie nicht nur die Interaktion mit biologischem Gewebe verbessern, sondern auch ein bislang unerreichtes Selbstheilungspotenzial bieten. Die entwickelten Schichtsysteme könnten nicht nur für andere medizinische Implantate adaptiert werden, sondern auch technische Anwendungen, etwa in wasserführenden Systemen, ermöglichen. Dadurch ließe sich der Einsatz umweltschädlicher Schmierstoffe reduzieren.
Das Projekt eröffnet somit sowohl innovative Ansätze für die Medizin als auch nachhaltige und wirtschaftlich attraktive Perspektiven. Die Plattformtechnologie bietet das Potenzial, nach erfolgreichem Abschluss in die industrielle Nutzung überzugehen und die Implantat-Technologie entscheidend voranzubringen.
Weitere Informationen und Details zum Projekt SELF-X-FOR-IMPLANTS sowie die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme finden Sie auf der Projektseite.