Bereits im Vorfeld der Konferenz fanden drei interaktive Workshops statt, die großen Anklang fanden. Die Themen reichten von Hochdruck-Wasserstoffbeladung und Testverfahren über die Kombination elektrochemischer Beladung mit mechanischer Prüfung bis hin zu detaillierten Analysen von Wasserstoff in Materialien. Die praxisnahe Gestaltung dieser Workshops ermöglichte es den Teilnehmenden, ihr Wissen zu vertiefen und sich mit Fachkolleginnen und -kollegen auszutauschen.
Das wissenschaftliche Programm der Konferenz umfasste insgesamt 63 Fachvorträge, 15 Posterpräsentationen sowie neun Poster-Pitch-Präsentationen, die eine dynamische Diskussionsplattform boten. Ergänzt wurde das Programm durch sechs Unternehmenspräsentationen, die einen Einblick in aktuelle industrielle Entwicklungen und Anwendungen von Wasserstofftechnologien gaben. Ein besonderer Höhepunkt waren die drei Plenarvorträge, die von renommierten Forschenden gehalten wurden. Prof. Dr. Reiner Kirchheim von der Georg-August-Universität Göttingen stellte das "Defactant-Konzept" vor, das zur Erklärung von Wasserstoffeffekten in der Chemomechanik dient. Associate Professor Motomichi Koyama von der Tohoku University in Japan präsentierte aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze zur Entwicklung wasserstoffresistenter Hochleistungslegierungen. Dr. Fabian Scheepers vom Forschungszentrum Jülich lieferte wertvolle Einblicke in nachhaltige Elektrolysetechnologien und deren Bedeutung für die Energiewende. Darüber hinaus sprach Dr.-Ing. Benjamin Witzel von Siemens Energy Global GmbH & Co. KG über die aktuellen Entwicklungen und Zukunftsperspektiven zur Dekarbonisierung von Gasturbinen.
Die Nachwuchsförderung nahm auf der Konferenz ebenfalls eine zentrale Rolle ein. Herausragende Posterbeiträge wurden mit Preisen ausgezeichnet. Donaldine Tade von ONERA untersuchte die Auswirkungen der Wasserstoffvorbeladung auf die mechanischen Eigenschaften von Inconel 718. Seoyun Sohn von der Hamburg University of Technology erforschte die Wasserstoffsorptionskinetik in nanoporösem Palladium, während Elvina Gaisina vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) die Hohlprobenprüfung zur Wasserstoffversprödung bei kryogenen Temperaturen vorstellte. Diese Forschungsarbeiten verdeutlichten die Vielfalt der methodischen Ansätze und die Relevanz neuer Erkenntnisse für die Materialwissenschaft.
Die Industrie spielte ebenfalls eine wichtige Rolle auf der H2 MSE Konferenz. Sechs führende Unternehmen aus der Materialcharakterisierung und Analytik präsentierten ihre neuesten Entwicklungen und Technologien. AMETEK GmbH / CAMECA, Bruker AXS SE, Hiden Analytical Europe GmbH, Rigaku Europe SE, TOP INDUSTRIE und ZwickRoell GmbH & Co. KG nutzten die Gelegenheit, um aktuelle Innovationen vorzustellen und mit den Teilnehmenden in den Dialog zu treten. Der intensive Austausch zwischen den Ausstellern und den Konferenzbesuchern förderte den Wissenstransfer und ermöglichte es, aktuelle Herausforderungen gemeinsam zu diskutieren. Auch außerhalb der offiziellen Programmpunkte nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheiten zum Networking, insbesondere beim Conference Dinner im Siegburger Brauhaus, das in geselliger Atmosphäre den informellen Austausch vertiefte.
Ein besonderer Mehrwert für die Teilnehmenden bestand in der Möglichkeit, alle Beiträge der Konferenz für 14 Tage online auf der Event-Plattform erneut anzusehen. Dies ermöglichte es den Fachleuten, sich intensiv mit den präsentierten Inhalten auseinanderzusetzen und wertvolle Erkenntnisse nachträglich zu vertiefen.
Die gelungene Premiere der H2 MSE Konferenz wäre ohne das Engagement des Programmkomitees nicht möglich gewesen. Ein besonderer Dank gilt Prof. Dr. Peter Felfer von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Ebenso haben die Vice Chairpersons Dr. Daniel Höche vom Helmholtz-Zentrum Hereon GmbH, Dr.-Ing. Jens Jürgensen von der Euro-Labor GmbH, Prof. Dr. Astrid Pundt vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Dr.-Ing. Florian Schäfer von der Universität des Saarlandes entscheidend zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen. Unterstützt wurden sie vom International Advisory Board mit Dr. Sylvia Hartmann von Purem GmbH und Dr. Thorsten Staudt von der AG der Dillinger Hüttenwerke, die mit ihrer fachlichen Expertise und organisatorischen Arbeit den Rahmen für eine erfolgreiche Veranstaltung geschaffen haben.
Die positive Resonanz auf die erste Ausgabe der Konferenz zeigt den hohen Bedarf an einer Plattform für den wissenschaftlichen Austausch zur Rolle von Wasserstoff in Materialien und Werkstoffen. Daher ist bereits die nächste Auflage der H2 MSE Konferenz in zwei Jahren in Vorbereitung, um die neuesten Entwicklungen und Erkenntnisse auf diesem zukunftsweisenden Gebiet erneut zusammenzuführen.