Zwischen dem 01. Oktober und dem 31. Dezember 2024 hat die DFG 27 Forscher*innen neu in das Emmy Noether-Programm aufgenommen, 18 in die Heisenberg-Förderung sowie sieben in die Reinhart Koselleck-Förderung. Die Auswahl macht einmal mehr deutlich, wie breit das Spektrum exzellenter Forschung in Deutschland gefächert ist und wie gezielt die Programme auf unterschiedliche Karrierestufen und Forschungsperspektiven ausgerichtet sind.
Das Emmy Noether-Programm bietet herausragend qualifizierten Postdocs und befristet angestellten Juniorprofessor*innen die Möglichkeit, sich über sechs Jahre hinweg durch die Leitung einer eigenen Forschungsgruppe für eine Professur zu qualifizieren. Unter den 27 neu Geförderten sind auch fünf Wissenschaftler*innen aus der Materialwissenschaft und angrenzenden Bereichen:
- Dr. Andrea Belluati (TU Darmstadt) untersucht mit „PIES“ die gezielte Integration von Polymeren zur Steuerung symbiotischer Systeme.
- Prof. Dr. Frederik Haase (Universität Halle-Wittenberg) erforscht die geometrische Frustration in Gerüstverbindungen und deren Einfluss auf reaktive Prozesse.
- Dr. Jan Masell (KIT Karlsruhe) arbeitet an Design und Funktionalisierung magnetischer 3D-Texturen mit potenziellen Anwendungen in Spintronik und Datenspeicherung.
- Dr. Sandheep Ravishankar (Forschungszentrum Jülich) verbindet in seinem Projekt DIRECT-PERO moderne optoelektronische Charakterisierung mit der Prozessentwicklung von Perowskit-Solarzellen.
- Dr. Viviana Villafane (TU München) widmet sich dem Aufbau von Quanten Spin-Phonon-Netzwerken auf Basis von Silizium-Fehlstellen-Zentren in Diamant. Ein Thema mit hoher Relevanz für zukünftige Quantentechnologien.
Für Wissenschaftler*innen, die bereits alle Voraussetzungen für eine Berufung auf eine Professur erfüllen, steht das Heisenberg-Programm offen. Es ermöglicht eine flexible Weiterentwicklung an einem selbst gewählten Ort, was einen wichtigen Schritt in Richtung wissenschaftlicher Leitungsfunktionen darstellt. Unter den 18 neu aufgenommenen Forschenden ist auch ein Projekt mit klarem Materialbezug:
- Dr. Felix Löffler (MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung, Potsdam) entwickelt 3D-Druckverfahren für Polymer-Nanofilme mit Nanometerauflösung zur Hochdurchsatzsynthese neuer Materialien und Moleküle.
Die Reinhart Koselleck-Projekte richten sich an etablierte Wissenschaftler*innen, die mit besonders innovativen – und oft risikobehafteten – Forschungsansätzen neue Wege beschreiten wollen. Eines der sieben neu geförderten Vorhaben stammt ebenfalls aus dem Bereich der Materialwissenschaft:
- Prof. Dr. Thomas Heine (TU Dresden) geht der Frage nach, wie sich langreichweitige magnetische Ordnung auch in metallfreien Materialien etablieren lässt – ein Thema mit potenziell weitreichenden Implikationen für spinbasierte Anwendungen.
Die aktuelle Förderrunde zeigt nicht nur, wie differenziert die Programme auf die Bedürfnisse verschiedener Karrierestufen zugeschnitten sind, sondern auch, wie gezielt sie materialwissenschaftliche Themen mit hoher Innovationskraft unterstützen.
Weitere Informationen zu den Programmen und zur Antragstellung stellt die DFG auf ihrer Website bereit.