Die sechstägige Fortbildung, geleitet von Prof. Dr.-Ing. Michael Pohl (Ruhr-Universität Bochum) und Prof. Dr.-Ing. Andreas Ibach (Westfälische Hochschule), widmete sich dem systematischen Umgang mit Werkstoffversagen und den zugrunde liegenden Schadensmechanismen. Im Mittelpunkt standen dabei nicht nur klassische Brucharten wie Gewalt- oder Schwingbruch, sondern auch Einflüsse durch Korrosion, Temperatur, Fertigungsfehler und Eigenspannungen.
Ein besonderer Mehrwert der Veranstaltung lag in der Kombination aus Theorievermittlung und praktischen Anwendungen. Die Dozent*innen – darunter Fachleute aus Forschungseinrichtungen wie der BAM und dem SVTI sowie aus der Industrie – brachten eine Vielzahl realer Schadensfälle in die Diskussion ein. Der gezielte Einsatz moderner Analysemethoden verdeutlichte, wie sich Rückschlüsse auf Materialzustand, Fertigungsqualität und Belastungshistorie ziehen lassen.
Teilnehmer Lukas Halbach, Produktionsingenieur, zieht ein durchweg positives Fazit:
Auf dieser bisher für mich längsten DGM-Fortbildung konnten wir tief in die Materie der Schadensfälle und deren Begutachtung und Interpretation eintauchen. Ich habe viel gelernt über den systematischen Umgang mit Schadensfällen bis hin zu detaillierten Untersuchungsmethoden. Vor allem interessant für mich als Produktionsingenieur war der Teil der Interpretation der Untersuchungsergebnisse. Hier habe ich viel über Bruchbilder und daraus ziehbare Rückschlüsse auf Belastung und mögl. Fehler im System Bauteil/Beanspruchung gelernt. Von der Grundlage bis zur Diskussion technisch relevanter Schadensfälle aus der ingenieurstechnischen Anwendung hat das Seminar einen umfänglichen Überblick über die Thematik gegeben. Gut verteilt über die fünf Tage gespickt mit einem guten Programm abseits der thematischen Inhalte, konnte so eine sehr gute Lernatmosphäre hergestellt werden. Dass diese Veranstaltung schon diverse Male stattgefunden hat, merkt man nicht nur an der ausgefeilten Auswahl an Inhalten und Referenten, sondern auch an der sehr guten Koordination und Organisation. Ich gehe mit einem sehr guten Gefühl aus der Woche und habe für mich und meinen Arbeitsalltag sehr viel an Grundlagen und anwendbaren Methoden mitnehmen können.
Auch Theresa Marte (M.Sc.), Nachwuchsforscherin im Bereich Werkstofftechnik, schätzte neben den Inhalten insbesondere den kollegialen Austausch:
Es war mir eine große Freude, dieses Jahr an dem legendären Schadensanalyseseminar in Ermatingen teilnehmen zu dürfen. Als Jungingenieurin und Nachwuchsforscherin hatte ich mich bereits im Vorfeld darauf gefreut, endlich und ein für alle Mal alles über die in der Technik relevanten Schadensmechanismen zu erfahren. Zudem versprachen Programmpunkte wie „Pause“, „Abendessen“ und „Exkursion“ die Möglichkeit, mit berufserfahrenen Teilnehmern und anderen Nachwuchsschadensanalytikern ins Gespräch zu kommen. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Die Vortragsinhalte waren sorgfältig ausgewählt und folgten einem klaren didaktischen Aufbau. Begleitend zu den theoretischen Grundlagen, zeigten die erfahrenen Referenten eine Vielzahl praktischer Beispiele aus ihrem Berufsleben. Dadurch wurde mir die (finanzielle) Dimension mancher Schadensmechanismen eindrucksvoll deutlich. Auch abseits des Plenums bot das Seminar zahlreiche Möglichkeiten sowohl mit den Referenten als auch mit den anderen Teilnehmern in vertiefende Gespräche zu gehen. Dabei konnte ich erste Berufserfahrungen austauschen, neue Branchen kennenlernen und bisher ungeklärte Rätsel des Arbeitsalltags lösen. Alles in Allem eine bereichernde Erfahrung mit durchgehend guter Stimmung und das, obwohl das Wetter seine eigenen Launen hatte.
Die Fortbildung adressierte ein breites Publikum: Ingenieur*innen aus der Automobil-, Luftfahrt- und Bauindustrie sowie Forschende aus Materialwissenschaft und Qualitätssicherung. Neben dem fachlichen Input wurde auch das Rahmenprogramm positiv hervorgehoben, das Raum für persönlichen Austausch und Vernetzung bot.
Die nächste Ausgabe der Fortbildung ist bereits für 2026 in Planung. Für alle, die Schadensmechanismen nicht nur erkennen, sondern auch verstehen und gezielt vermeiden möchten, bietet sie eine praxisnahe und fundierte Weiterbildungsoption mit nachhaltigem Nutzen.
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