
Die Transformation des Energiesystems stellt Netzbetreiber vor komplexe Aufgaben: Der Strombedarf wird sich bis 2045 voraussichtlich verdreifachen, gleichzeitig soll der Ausbau erneuerbarer Energien weiter beschleunigt werden. Auf einer Fachveranstaltung mit der Venios GmbH wurden zentrale Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze praxisnah beleuchtet.
Im Mittelpunkt des Vortrags standen digitale Technologien zur Netzüberwachung und -steuerung. Anhand konkreter Anwendungsbeispiele wurde gezeigt, wie durch intelligente Steuerung von Wärmepumpen, Ladeinfrastruktur oder Industrieanlagen Netzengpässe vermieden werden können. Damit solche Ansätze skalierbar und sicher funktionieren, braucht es nicht nur leistungsfähige IT-Systeme, sondern auch eine hochaufgelöste Datenbasis über Verbrauch und Einspeisung.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf den regulatorischen Rahmenbedingungen. Die flexible Steuerung von Stromverbrauchern ist rechtlich nur eingeschränkt möglich, Genehmigungsverfahren für neue Infrastruktur dauern oft Jahre. Gleichzeitig fehlen vielerorts Fachkräfte, um Digitalisierungsvorhaben im Netzbetrieb umzusetzen. Die Diskussion zeigte: Ohne gezielte Investitionen, moderne Prozesse und verlässliche rechtliche Grundlagen lassen sich die Potenziale digitaler Netzlösungen nicht ausschöpfen.
Das Webinar bot fundierte Einblicke in den aktuellen Stand der Technik und die Anforderungen an die nächste Phase der Energiewende. Die Teilnehmenden betonten die Notwendigkeit eines engen Austauschs zwischen Technologieanbietern, Netzbetreibern, Regulierung und Politik, um innovative Lösungen schneller in die Fläche zu bringen.
Die Digitalisierung der Stromnetze ist kein Selbstzweck, sondern ein notwendiger Baustein für eine sichere, klimafreundliche und wirtschaftlich tragfähige Energieversorgung. Es wurde deutlich: Technologische Lösungen sind vorhanden, nun kommt es auf Umsetzungskraft und politische Rahmenbedingungen an.
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