18 neue Graduiertenkollegs: DFG stärkt Forschung in Schlüsselbereichen

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet 18 neue Graduiertenkollegs ein, um die wissenschaftliche Qualifizierung von Promovierenden gezielt zu stärken. Die Bandbreite der Themen reicht von nachhaltiger Stahlproduktion über datengetriebene Materialforschung bis zur molekularbiologischen Grundlagenarbeit. Insgesamt fließen rund 130 Millionen Euro in die erste Förderperiode ab 2026. Auch für die DGM-Community sind mehrere dieser Kollegs von besonderem Interesse.

Strukturierte Nachwuchsförderung mit internationalem Anspruch
Mit insgesamt rund 130 Millionen Euro baut die DFG ihr bewährtes Förderformat weiter aus und setzt ein klares Zeichen für die Förderung junger Wissenschaftler*innen. Die 18 neuen Graduiertenkollegs – darunter vier internationale Kooperationen mit Partner*innen in den USA, Italien, Kanada und Frankreich – sollen Promovierenden eine strukturierte wissenschaftliche Qualifizierung auf hohem fachlichem Niveau ermöglichen. 
Sie eröffnen vielfältige Chancen für disziplinübergreifende Forschung und internationale Zusammenarbeit. Die geförderten Projekte spiegeln sowohl wissenschaftliche Exzellenz als auch die Relevanz für zentrale gesellschaftliche Herausforderungen wider. Für die DGM-Community bieten sie Anknüpfungspunkte in zentralen Forschungsfeldern der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik.

Circular Steel: Klimaneutralität durch Kreislaufwirtschaft
Ein Beispiel mit klarer Relevanz für die DGM-Community ist das GRK Circular Steel – Wegebereiter für eine Kreislaufwirtschaft mit klimaneutralem Stahl“ an der RWTH Aachen. Hier stehen technologische Lösungen im Fokus, die CO₂-Emissionen in der Stahlproduktion deutlich reduzieren sollen. Untersucht werden unter anderem die Weiterentwicklung des Elektrolichtbogenofens, der Umgang mit Spurenelementen wie Kupfer im Recyclingprozess sowie die Erhöhung der Materiallebensdauer. Das Kolleg verbindet Werkstofftechnik, Energieeffizienz und industrielle Praxis zu einem hochaktuellen Forschungsschwerpunkt.

CorMic: Materialmikroskopie im datengetriebenen Zeitalter
Ein weiterer materialwissenschaftlicher Schwerpunkt findet sich im GRK CorMic – Korrelative Materialmikroskopie“ an der Universität Erlangen-Nürnberg. Im Zentrum steht die Entwicklung von Methoden, um komplexe Materialien strukturell präzise zu analysieren – von funktionalen Dünnfilmen bis hin zu hierarchisch aufgebauten Werkstoffen. Die Verbindung klassischer Mikroskopietechniken mit KI-basierten Auswertungen und Simulationen zielt darauf ab, die Entwicklung nachhaltiger Materialien in der Energietechnik gezielt zu unterstützen.

Biomolekulare Kondensate: Brücke zwischen Biologie und Materialforschung
Auch das GRK „Biomolekulare Kondensate“ an der Universität Dresden könnte für Fachgruppen mit Interesse an weicher Materie oder biologisch inspirierten Materialien von Bedeutung sein. Die Forscher*innen untersuchen, wie membranlose Kompartimente in Zellen durch physikalische Eigenschaften wie Viskosität, Grenzflächenspannung und molekulare Wechselwirkungen ihre Funktion erfüllen – und welchen Einfluss diese Strukturen auf zelluläre Prozesse und Krankheitsmechanismen haben.

Die zehn für eine weitere Förderperiode verlängerten GRK
Unter den zehn Graduiertenkollegs, deren Förderung um eine weitere Periode verlängert wurde, sind ebenfalls Projekte mit materialwissenschaftlicher Relevanz vertreten. So beschäftigt sich das GRK „TIDE – Templierte organische Elektronik“ mit der gezielten Selbstorganisation organischer Halbleiter und deren Einsatz in elektronischen Bauelementen. Das GRK „Amphiphilie Plus“ widmet sich der Selbstorganisation weicher Materie auf Basis multipler nicht-kovalenter Wechselwirkungen – ein Ansatz mit engem Bezug zu polymeren Werkstoffen und funktionalen Materialien.

 
 Ausführliche Informationen zum Förderprogramm, den Antragsberechtigungen und Anforderungen finden sich unter: www.dfg.de/gk

Weitere Informationen erteilen auch die Sprecher*innen der Graduiertenkollegs.

Fachlicher Ansprechpartner in der DFG-Geschäftsstelle:
Dr. Armin Krawisch, Leiter der Gruppe Graduiertenkollegs und Karriereförderung, Tel. +49 228 885-2424, armin.krawischdfg.de  

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