Europäischer Masterstudiengang der Materialwissenschaft erhält erneut rund 4,4 Millionen Euro

Die Europäische Union fördert den Masterstudiengang „Advanced Materials Science and Engineering“ (AMASE) erneut mit rund 4,4 Millionen Euro. Damit hat das Programm seit 2005 mehr als 15 Millionen Euro Fördermittel erhalten und ist einer der erfolgreichsten Studiengänge des europäischen Exzellenzprogramms Erasmus Mundus. Mit dem Geld können bis zu 88 Stipendien vergeben werden, um Masterstudierende der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik international und auf hohem Niveau auszubilden. Unter der Koordination der Europäischen Schule für Materialforschung an der Saar-Universität sind daran Universitäten in Frankreich, Schweden, Spanien und ab 2021 auch Italien und Österreich beteiligt.

 

Frank Mücklich, Professor für Funktionswerkstoffe der Universität des Saarlandes, hat das AMASE-Masterprogramm 2005 gegründet und leitet es seitdem. Der Studiengang vernetzt die Universität des Saarlandes mit Universitäten in Nancy, Luleå, Barcelona und demnächst Padua und Leoben. „Jeder Student muss an zwei der sechs Partneruniversitäten studieren und dabei eine der vier europäischen Sprachen Englisch, Deutsch, Französisch oder Spanisch nutzen“, erläutert Frank Mücklich. Dies unterscheide den Studiengang von vielen englischsprachigen Austauschprogrammen. „Wir legen großen Wert darauf, dass die Masterstudierenden nicht nur fachlich auf einem hohen Niveau ausgebildet werden, sondern auch die kulturellen Unterschiede der Gastländer kennenlernen“, sagt der Materialforscher. Das Masterstudium wird von der Europäischen Union gefördert, um gleichermaßen außereuropäische und europäische Studierende in diesem Exzellenzprogramm zu fördern. Die Stipendien ersparen ihnen die Studiengebühren, die in diesem Programm normalerweise erhoben werden, und decken Lebensunterhalt und Reisekosten.

„Seit den Anfängen im Jahr 2005 konnten rund 360 Studentinnen und Studenten aus 48 Ländern an dem Masterprogramm teilnehmen, etwas mehr als die Hälfte von ihnen hat an der Saar-Universität studiert. Der Frauenanteil liegt in diesem internationalen Studiengang bei rund 40 Prozent, das ist doppelt so viel wie in unseren nationalen Studiengängen in der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik. Viele Studentinnen interessieren sich offenbar ganz besonders für das Studium unseres Faches auch in anderen Sprachen und in einem internationalen Umfeld, das freut uns ganz besonders“, sagt Frank Mücklich. Die Auswahl der Erasmus Mundus-Programme durch die Europäische Kommission ist streng: Die Universitäten müssen für jeden Antrag ein immer weiter verbessertes, aufwändiges Konzept erarbeiten, was viele von vornherein abschreckt. Sie müssen dabei beweisen, dass sie am Puls der Zeit forschen und lehren und die Europäische Union mit ihren Innovationen voranbringen. Diesmal erhielten aus allen Fachgebieten insgesamt nur 40 Programme aus hundert Bewerbungen die begehrte Förderung. „Daran sind diesmal lediglich zwölf deutsche Universitäten beteiligt und nur die Universität des Saarlandes und ihr internationales Konsortium bietet mit dem Studiengang ‚Advanced Materials Science and Engineering‘ ein Programm in dieser Schlüsseldisziplin an“, erläutert Mücklich.

Als neue Elemente konnten die Saarbrücker Materialforscher die Digitalisierung in der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik sowie die Kommunikation von wissenschaftlichen Ergebnissen in das Masterprogramm integrieren. In einer „Professional Summer School“ lernen die Studierenden zudem, wie man die eigene Karriere national und international plant und was bei einer Bewerbung wichtig ist. Sie können dabei auch Kontakte zu den regionalen Forschungsinstituten und zahlreichen Industriepartnern knüpfen und diese über Praktika und praxisnahe Forschungsprojekte kennenlernen. „Unsere Absolventinnen und Absolventen steht eine wissenschaftliche Karriere offen. Sie sind aber auch für die zahlreichen exportstarken Firmen und global agierenden Konzerne interessant, da sie nicht nur Fachkenntnisse erwerben, sondern auch interkulturell und sprachlich qualifiziert sind. Die Karriere vieler bisheriger Absolventen verlief wohl auch deshalb besonders erfolgreich“, betont Professor Mücklich.



Hintergrund

In der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik der Saar-Uni forschen und lehren derzeit zwölf Professoren. Nur wenige Universitäten in Deutschland weisen einen solchen Schwerpunkt auf. Studenten können in Saarbrücken zwischen dem nationalen Bachelor- und Masterprogramm, dem internationalen Bachelor-Programm Atlantis, an dem auch die USA beteiligt sind, und den beiden europäischen Masterprogrammen AMASE und EEIGM wählen. Zudem werden weitere Austauschmöglichkeiten mit Universitäten in Südkorea und Argentinien angeboten. Alle internationalen Studiengänge werden seit 2008 von der Europäischen Schule für Materialforschung (EUSMAT) an der Universität des Saarlandes koordiniert und vermarktet. Auf dem Campus befinden sich außerdem das Fraunhofer Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren (IZFP), das Institut für Neue Materialien (INM) und das Steinbeis-Forschungszentrum für Werkstofftechnik (MECS), die alle eng mit der universitären Forschung vernetzt und Partner der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik der Universität des Saarlandes sind.

 

(Quelle: Universität des Saarlandes)

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