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Neu ab 2026

Dieser noch wenig verbreitete Ansatz des modernen, simulationsgestützten und physikbasierten Werkstoffdesigns für die additive Fertigung eröffnet neue Möglichkeiten, Entwicklungszeiten deutlich zu verkürzen, Prozesse gezielt zu steuern und Werkstoffe präzise an spezifische Anforderungen anzupassen. Im Mittelpunkt steht ein systematisches Vorgehen, das Material-, Prozess- und Bauteilebene eng miteinander verknüpft. Ein zentraler Bestandteil ist die Herstellung und Analyse metallischer Pulver. Verschiedene Atomisierungsmethoden und Qualitätskriterien wie Partikelgrößenverteilung, Fließfähigkeit und chemische Zusammensetzung werden vorgestellt und im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf die Prozessstabilität bewertet. Darauf aufbauend werden die Anlagenarchitektur und Prozessparameter des selektiven Laserstrahlschmelzens (PBF-LB/M) erläutert. Die Teilnehmenden lernen, wie Laserleistung, Scangeschwindigkeit oder Bauteilorientierung gezielt eingesetzt werden können, um Porosität, Mikrostruktur und Oberflächengüte zu steuern. Im nächsten Schritt folgt die Einführung in das mechanistische Werkstoffdesign, das die klassische Trial-and-Error-Entwicklung durch einen wissensbasierten Ansatz ersetzt. Methoden wie CALPHAD, thermodynamische Modelle und FEM-Simulationen dienen anwendungsnah zur digitalen Vorhersage von Mikrostrukturen und Ermüdungseigenschaften. Grafische und hierarchische Werkstoffdesign-Ansätze unterstützen dabei, konkurrierende Anforderungen zu visualisieren und systematisch auszubalancieren. Ergänzend werden digitale Zwillinge und Machine-Learning-Methoden vorgestellt, die Entwicklungsprozesse zusätzlich beschleunigen und neue Optimierungsmöglichkeiten eröffnen. Fallstudien aus der industriellen Praxis zeigen die erfolgreiche Anwendung dieses Ansatzes, unter anderem bei Tesla, SpaceX und Apple, die ihn nutzen, um maßgeschneiderte Werkstoffe für anspruchsvolle Anwendungen zu entwickeln. Teilnehmende erhalten dadurch ein umfassendes Verständnis für modernes Werkstoffdesign in der additiven Fertigung – von der Pulverherstellung über die Prozessauslegung bis zur Simulation und industriellen Umsetzung.

Fortbildungsleitung

  • Dr.-Ing. Florian Hengsbach
    Universität Paderborn
  • Prof. Dr.-Ing. Thomas Niendorf
    Universität Kassel
    CV
  • Prof. Dr.-Ing. habil. Mirko Schaper
    Universität Paderborn

Dozent*innen

  • Dr.-Ing. Jörg Fischer-Bühner
    Indutherm / BluePower GmbH
  • Dr. André Schneider
Programm

19.05.2026 (Dienstag)

09:00
Sonstiges
Willkommen & Einführung in das physik-basierte, mechanistische Werkstoff-Design

Die additive Fertigung verlangt ein integriertes Verständnis von Material, Prozess und Bauteil. Dieser Vortrag gibt einen Einblick in das Konzept zur simultanen Produktentwicklung mit Industrie-Beispielen, wie Produkt- und Materialentwicklung parallel durchgeführt werden. Darüber hinaus wird das Anforderungsprofil von Werkstoff-Designern definiert und das Handwerkszeug vorgestellt. Durch die Verbindung von atomarer Struktur, Mikrostruktur und makroskopischen Eigenschaften entstehen schnellere Entwicklungszyklen und robuste Lösungen.

  • Prof. Dr.-Ing. habil. Mirko Schaper
    Universität Paderborn
  • Florian Hengsbach
    Universität Paderborn
09:30
Vortrag
Metallpulver-Atomisierungstechniken, Qualitätsanforderungen und Analyse
Der Programmpunkt vermittelt einen Überblick über die wichtigsten Metallpulver-Atomisierungstechniken für die additive Fertigung. Dabei werden zentrale Qualitätsmerkmale wie Partikelgrößenverteilung, chemische Zusammensetzung und Fließfähigkeit erläutert. Es wird gezeigt, wie Prozessparameter die Pulverqualität beeinflussen und welche Aspekte bei Verdüsung, Prüfung, Handhabung und Lagerung beachtet werden müssen, um stabile Fertigungsprozesse zu gewährleisten.
  • Dr. Jörg Fischer-Bühner
    Indutherm GmbH
10:30
Pause
Kaffeepause
10:45
Vortrag
Black Box PBF-LB/M
Das selektive Laserschmelzen (PBF-LB/M) wird systematisch aufgeschlüsselt, um den oft erlebten „Black Box“-Charakter aufzulösen. Behandelt werden Maschinenarchitektur, Laseroptik, Beschichtungssysteme, Schutzgasführung und Pulverhandling. Wichtige Wartungsmaßnahmen wie Linsenreinigung, Filterwechsel und Kontrolle der Rakelblätter werden ebenso erläutert wie relevante ISO/ASTM-Normen zur Maschinenqualifikation und Kalibrierung.
  • Prof. Dr.-Ing. habil. Mirko Schaper
11:30
Vortrag
PBF-LB/M Process Parameters
Zentrale Prozessparameter des PBF-LB/M-Verfahrens – Laserleistung, Scangeschwindigkeit, Spurabstand, Schichtdicke und Konturparameter – werden vorgestellt und im Hinblick auf ihre Wechselwirkungen diskutiert. Es wird gezeigt, wie sie Porosität, Mikrostruktur und Oberflächengüte beeinflussen und wie sie sich optimieren lassen. Ergänzend werden Konstruktionsrichtlinien zur Bauteilorientierung, zur Vermeidung freier Überhänge und zur Festlegung minimaler Featuregrößen vermittelt.
  • Prof. Dr.-Ing. Thomas Niendorf
    Universität Kassel
12:15
Pause
Mittagessen
13:15
Vortrag
Additive Verarbeitbarkeit von Stählen und Legierungen
Dieser Abschnitt widmet sich der additiven Verarbeitbarkeit von Stählen und Legierungen. Im Fokus stehen typische Defekte wie Heiß-, Erstarrungs- und Kaltrisse sowie die Ursachen von Eigenspannungen und deren Auswirkungen auf Maßhaltigkeit und Bauteilperformance. Es werden technische Gegenmaßnahmen wie Vorwärmen, Spannungsarmglühen und gezielte Legierungsanpassungen erläutert.
  • Prof. Dr.-Ing. Thomas Niendorf
    Universität Kassel
14:00
Vortrag
Konzept und Einführung in das computerbasierte Werkstoffdesign
Es wird der Übergang von traditionellen Trial-and-Error-Methoden zu mechanistischen Ansätzen des computergestützten Werkstoffdesigns erläutert. Dieses Verfahren reduziert die Anzahl an experimentellen Versuchen maßgeblich. System-Design-Diagramme dienen dabei als zentrales Werkzeug, um Herstellungsparameter, Mikrostruktur, Eigenschaften und Performance hierarchisch zu verknüpfen. Industriebeispiele von Tesla (Aluminium für GigaCasting), SpaceX (Raketenwerkstoffe) und Apple (iPhone-Gehäuse) illustrieren die erfolgreiche Anwendung dieses Ansatzes in der Praxis.
14:45
Pause
Kaffeepause
15:00
Vortrag
Einführung in die CALPHAD-Methode
Dieser Abschnitt führt in die CALPHAD-Methode (Calculation of Phase Diagrams) als Grundpfeiler des computergestützten Legierungsdesigns ein. Die Grundprinzipien werden anschaulich vermittelt, gefolgt von den wichtigsten Diagrammtypen wie Punktberechnungen, Stufendiagrammen und Scheil-Erstarrungssimulationen. Es wird gezeigt, wie CALPHAD quantitative Vorhersagen unter Gleichgewichts- und Nichtgleichgewichtsbedingungen ermöglicht und so zur gezielten Entwicklung AM-optimierter Legierungen beiträgt.
  • Florian Hengsbach
    Universität Paderborn
16:00
Vortrag
Grafisches mechanistisches Materialdesign
Das Konzept des grafischen mechanistischen Werkstoffdesigns wird vorgestellt. Durch die Visualisierung konkurrierender Eigenschaften, etwa über Stöchiometrien von Ausscheidungen oder Umwandlungstemperaturen, können Werkstoffgrenzen und -potenziale systematisch abgebildet werden. Im Gegensatz zu rein KI-basierten Ansätzen steht hier ein nachvollziehbarer, hierarchischer Designprozess im Mittelpunkt. Es werden Schlüssel-Konzepte vermittelt.
17:00
Sonstiges
Laborführung

Die Laborführung beinhaltet eine Anlage für Selektives Laserschmelzen (PBF-LB/M). Damit können die erworbenen Kenntnisse mit praktischer Anschauung vertieft werden.

18:00
Sonstiges
Ende des ersten Veranstaltungstages
19:30
Sonstiges
Gemeinsames Abendessen

20.05.2026 (Mittwoch)

09:00
Vortrag
CALPHAD-Datenbanken: Einführung, Grenzen, und Erweiterungen
Dieser Programmpunkt gibt einen Überblick über CALPHAD-Datenbanken, ihre Struktur, Datengrundlagen und Grenzen. Fehlende Phasen und Modelllücken werden anhand konkreter Beispiele verdeutlicht. Zudem wird gezeigt, wie Datenbanken gezielt mit experimentellen Ergebnissen erweitert werden können, um die Prognosefähigkeit für spezifische Anwendungen zu verbessern.
  • Dr. Moritz to Baben
    GTT-Technologies
10:00
Vortrag
Einführung in thermodynamische Modelle
Thermodynamische Modelle bilden das Fundament des rechnergestützten Werkstoffdesigns. Es wird ein Überblick über relevante Modelltypen gegeben und anhand ausgewählter Beispiele – etwa zur Härte, Martensitbildung und Korngrenzenstabilität – erläutert, wie Materialeigenschaften in Abhängigkeit von Zusammensetzung und Prozesshistorie beschrieben werden können.
  • Florian Hengsbach
    Universität Paderborn
11:00
Pause
Kaffeepause
11:15
Vortrag
CALPHAD-FEM Simulation zum Einfluss der thermischen Historie im AM-Prozess
Dieser Abschnitt verknüpft CALPHAD mit Finite-Elemente-Simulationen, um die thermische Historie im additiven Fertigungsprozess zu analysieren. Es wird gezeigt, wie sich Mikrostrukturentwicklung und Segregation mithilfe von Konzepten wie Solute Trapping und Scheil-Erstarrung vorhersagen lassen, um Werkstoffe gezielt auf Prozessbedingungen abzustimmen.
  • Dr. André Schneider
11:45
Pause
Mittagessen
12:15
Vortrag
CALPHAD-Bruchmechanik Simulation zur Berechnung des Ermüdungsverhaltens
Anhand eines digitalen Zwillings in CALPHAD wird gezeigt, wie sich das Ermüdungsverhalten additiv gefertigter Bauteile simulativ vorhersagen lässt. Einflussgrößen wie Porosität, R-Wert, Mikrostruktur und Prüftemperatur werden berücksichtigt. Anwendungsbeispiele verdeutlichen, wie solche Ansätze die Qualifizierung sicherheitskritischer Bauteile, etwa in der Luftfahrt, beschleunigen.
  • Stefan Gnaase
    Universität Paderborn
12:45
Vortrag
Part 1: Beispiele und Fallstudien im Materialdesign
In dieser ersten Fallstudienrunde werden die erlernten Methoden anhand von Werkzeugstählen, aushärtbaren Aluminiumlegierungen, Formgedächtnislegierungen und zirkulären Aluminiumlegierungen für GigaCasting angewandt. Die Beispiele verdeutlichen das Zusammenspiel von Atomisierung, Prozessparametern, thermodynamischer Modellierung und systemischem Denken bei der Werkstoffentwicklung. Damit wird die Bedeutung von grafischen Methoden und rechnergestütztem Design für die additive Fertigung greifbar.
  • Florian Hengsbach
    Universität Paderborn
14:00
Vortrag
Part 2: Beispiele und Fallstudien im Materialdesign
In einer zweiten Runde von Fallstudien werden die theoretischen Inhalte weiter vertieft und zusammengeführt. Jede Fallstudie zeigt, wie Atomisierung, Prozessparameter, thermodynamische Modellierung und systemisches Denken zusammenspielen, um industrienahe, anwendungsfähige Materialien zu entwickeln.
15:00
Vortrag
Materials Concurrency in Industry
Dieser Programmpunkt behandelt die Vertiefung des industriellen Einsatzes der vorgestellten Ansätze bei SpaceX, dem derzeit führenden Anbieter für Raketentechnologie.
16:00
Sonstiges
Ende der Veranstaltung

Die moderne, systematische Entwicklung maßgeschneiderter Werkstoffe für die additive Fertigung verkürzt Entwicklungszeiten erheblich, ermöglicht eine gezielte Prozesssteuerung und passt Materialeigenschaften optimal an Bauteilanforderungen an.
Hier sind einige Gründe, warum Ihr Unternehmen von einer tieferen Kenntnis in diesem Bereich profitieren wird:

  • Modernes Werkstoffdesign: Erlernen Sie den physikbasierten, mechanistischen Ansatz und integrieren Sie grafische sowie hierarchische Methoden zur gezielten Entwicklung innovativer additiv hergestellter Werkstoffe mit weniger Trial-and-Error.
  • CALPHAD in der Anwendung: Nutzen Sie CALPHAD und den Ansatz des digitalen Zwillings zur Ermüdungsprognose und kombinieren Sie es mit FEM zur Mikrostrukturvorhersage.
  • Thermodynamische Modelle: Erfahren Sie wie verfügbare Werkstoff-Modelle zur Vorhersage von Materialeigenschaften, wie Härte, Martensitbildung, genutzt werden können.
  • Metallpulver-Herstellung und Qualität: Lernen Sie Atomisierungsmethoden kennen und beurteilen Sie wie Partikeleigenschaften Prozessstabilität und Bauteilqualität beeinflussen.
  • Black Box Selektives Laserschmelzen (PBF-LB/M): Erkennen Sie Anlagenkomponenten, Prozessparameter und Praxisaspekte zur Optimierung von Oberfläche und Mikrostruktur.
  • Verarbeitbarkeit von Stählen und Legierungen: Bewerten Sie Schweißverhalten, Defekte und Eigenspannungen konkreter Werkstoffe und leiten Sie Maßnahmen zur Optimierung ab.
  • Erfolgreiche Industrieanwendungen: Erfahren Sie, wie Tesla, SpaceX und Apple den Ansatz erfolgreich umsetzen, und erkennen Sie das enorme Potenzial für Ihre Anwendung.
  • Diskutieren Sie Ihre konkrete praktische Anwendung/Problemstellung mit Expert*innen.

Nutzen Sie diese Chance, um Ihr Unternehmen technologisch weiterzuentwickeln und einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen!

 

Die Fortbildung eignet sich besonders für:

  • Wissenschaftler*innen sowie Ingenieur*innen, die in der Forschung und Entwicklung sowie der industriellen (additiven) Fertigung tätig sind.
  • Fach- und Führungskräfte in F&E und Produktion, die moderne Methoden wie CALPHAD, FEM-Simulationen und Digital Twins für die Entwicklung neuer Werkstoffe und Prozesse einsetzen wollen.
  • Entscheidungsträger*innen und Projektleiter*innen, die Innovationsprojekte im Bereich AM steuern und strategisch von digitalem Werkstoffdesign profitieren möchten.
  • Nachwuchswissenschaftler*innen und Berufseinsteiger*innen, die den Einstieg in simulationsgestütztes Werkstoffdesign suchen und sich gezielt für Zukunftsfelder qualifizieren wollen.

Die Fortbildung findet in folgenden Räumlichkeiten statt:

Direct Manufacturing Research Center (DMRC) – Academic
Gebäude W
Universität Paderborn
Mersinweg 3
33100 Paderborn

Die Schulungsunterlagen werden vor Ort ausgehändigt.
 

Für die Übernachtungen empfehlen wir Ihnen eine Recherche auf den einschlägigen Internetplattformen.
 

Am ersten Abend der Fortbildung ist ein gemeinsames Abendessen der Teilnehmer mit den Referenten der Veranstaltung geplant.

 

Google Maps Link zur Anfahrt

Zur Wegbeschreibung: https://dmrc.uni-paderborn.de/

Reisen Sie nachhaltig und entspannt an:
In Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn bieten wir ein spezielles Veranstaltungsticket zu einem Sonderpreis an, mit 100% grünem Strom in den Fernzügen. Wir wünschen eine gute Reise!
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