Verehrte Fachkolleginnen und -kollegen, liebe Mitglieder und Interessierte der Fachgemeinde,
die Materialkunde in all ihrer Vielseitigkeit bietet eine Fülle an Lösungsansätzen auf wichtige Fragen, die unsere Gesellschaft heute beschäftigen, sei es der nachhaltige Umgang mit unseren Ressourcen, seien es Technologien zur Erreichung der Klimaneutralität, die technische Adaptierung biologischer Prinzipien oder auch die Entwicklung neuer medizinischer Produkte.
Eine wesentliche Voraussetzung zur wirtschaftlichen Wertschöpfung von Innovationen aus dem Bereich der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik ist jedoch eine solide Kenntnis über die Zuverlässigkeit der Werkstoffe und der daraus entstehenden Produkte. Der modernen Werkstoffprüftechnik sowie neuesten Messtechniken werden hierbei eine zentrale Bedeutung zuteil. Unterstützt werden diese Prozesse zunehmend durch ein digitales Datenmanagement und der Einsatz des maschinellen Lernens zur Datenauswertung. Aber gerade im Zuge des digitalen Wandels in der Werkstoffprüfung rückt auch die Frage nach der Datenqualität erneut in den Vordergrund. Und hier treffen sich die „alte“ und die „neue“ Welt der Werkstoffprüfung, denn die Normung von Prüfverfahren, die Gewährleistung und Weiterentwicklung im Bereich Qualitätssicherung, ein gemeinsames Verständnis für die Entwicklung standardisierter Prüfprozesse, die Erfassung und Dokumentation von Messunsicherheiten oder auch die Entwicklung neuer Prüfstrategien und deren Validierung stellen die Eckpfeiler einer zukünftigen Datenexploration dar. Nur eine qualitativ solide Datenbasis führt zu plausiblen Ergebnissen beim Einsatz datengetriebener Methoden zur Interpretation und / oder Vorhersage von Werkstoff- bzw. Bauteileigenschaften. Aus dem Zusammenwachsen dieser „alten“ und „neuen“ Welt der Werkstoffprüfung resultiert für uns, als Betreiber von Prüflaboratorien, Geräteentwickler aber auch Materialmodellierer die Herausforderung sich im lebhaften Diskurs über die zukünftigen Randbedingungen und Erfordernisse dieses fortschreitenden Wandels auszutauschen und ein gemeinsames Verständnis zu erlangen.
Am 27. und 28. Oktober 2022 findet die alljährliche Tagung „Werkstoffprüfung“ erstmalig im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden statt. Das 1912 durch den Odol-Fabrikanten Karl-August Lingner gegründete Museum versteht sich als ein Ort, der die kulturellen, sozialen und wissenschaftlichen Umwälzungen unserer Gegenwart zur Diskussion stellt und ist gemeinsam mit der Exzellenz-Universität TU Dresden ein idealer neuer Standort für unsere traditionelle Tagung. Turnusgemäß wird sie von der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde (DGM) organisiert. Inzwischen kann diese Tagungsreihe auf die lange Tradition von 39 Veranstaltungen zurückblicken. Zweifelsfrei hat sich „Die Werkstoffprüfung“ als maßgebliches Forum für die Präsentation und Diskussion der Fortschritte auf dem Gebiet der Charakterisierung von Werkstoffeigenschaften etabliert. Dies umfasst alle Werkstoffgruppen und ihre differenzierten Herstellungsverfahren ebenso wie die Absicherung der Eigenschaftsänderungen, die mit den einzelnen Bearbeitungsschritten einhergehen. Die Tagung stellt Fortschritte aus der gesamten Prüf- und Messtechnik sowie anwendungsrelevante Problemstellungen der Werkstoffprüfung und deren Lösungen vor. Aussteller zeigen ihre Neuerungen und werden aktiv mit Kurzpräsentationen in das Vortragsprogramm eingebunden. Die Tagung ist über die mechanische und technologische Werkstoffprüfung hinaus offen für die Diskussion aller Prüfverfahren, mit denen Struktur- und Funktionseigenschaften von Werkstoffen und Bauteilen qualitativ beurteilt und quantitativ gemessen werden können.
Die Veranstaltung wendet sich an alle, die in Industrie und wissenschaftlichen Instituten mit der Prüfung und Charakterisierung von Werkstoffen und Bauteilen sowie mit der Schadensanalyse und Schadensvermeidung befasst sind. Jährlich vom Programmausschuss aktualisierte Themenschwerpunkte dienen dazu, klassische Themen und aktuelle Trends gleichermaßen abzubilden. Sie sind als Vorschläge für die Beitragseinreichung zu interpretieren, sollten aber nicht als thematische Einschränkung verstanden werden. Diese attraktive Themenvielfalt wird zusätzlich angereichert durch hochkarätig besetzte Plenarvorträge mit Übersichtscharakter. Mit neuen Veranstaltungselementen wie einer moderierten Podiumsdiskussion zu einem ausgewählten aktuellen Thema sowie der Möglichkeit junge Nachwuchswissenschaftler*innen mit Verantwortungsträger*innen aus Wissenschaft und Industrie im Pausengespräch „Meet & Greet“ zusammenkommen zu lassen, hoffen wir, die Bedarfe etablierter als auch neuer Teilnehmender zu adressieren.
Das Hygiene-Museum ebenso wie der Wissenschaftsstandort Dresden sind in idealer Weise geeignet, der Tagung einen funktionellen und würdigen Rahmen zu geben und den Gedankenaustausch und die Vernetzung zu fördern. Bei der Gestaltung des Programms wird der Programmausschuss dafür Sorge tragen, dass dazu ausreichend Gelegenheit gegeben sein wird. Um Ihnen allen die Teilnahme an der Tagung zu erleichtern, wird erstmalig auch eine flexible Kinderbetreuung vor Ort angeboten.
Seien Sie mit dabei! Ich verspreche Ihnen, es wird sich lohnen!
Prof. Dr.-Ing. Martina Zimmermann
Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS und Technische Universität Dresden
Tagungsleiterin
Werkstoffprüfung 2022
27. - 28. Oktober 2022 | Hybride Tagung in Dresden & Online
Werkstoffprüfung 2022
27. - 28. Oktober 2022 | Hybride Tagung in Dresden & Online
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