Veranstaltungsort

Das historische Maschinenhaus ist eine architektonische Perle an der TU Darmstadt - und untrennbar mit dem Namen Georg Wickop verbunden, der seit 1895 Professor für Baukunst an der TH Darmstadt und von 1899 bis 1904 Dekan der Architektur-Abteilung war. Wickop entwarf für das Maschinenhaus eine Eisenkonstruktion aus genieteten Sichelfachwerkbindern, die eine für die damalige Zeit äußerst hohe Spannweite von 18 Metern aufwies.

Das Maschinenhaus beherbergte mit der ersten vielstufigen Dampfturbine die modernste Anlage seiner Zeit in Europa.

Im Krieg wurden die ursprüngliche Dachkonstruktion und der südliche Anbau mit der Werksmeisterwohnung und den Werkstätten zerstört. Während das Dach später in vereinfachter Form wieder aufgebaut wurde, bleibt im Süden zunächst eine freie Giebelwand.

Bei Wartungsarbeiten 1963 entsteht im Maschinenhaus ein Großbrand, der das Dach und die gesamte Dachkonstruktion zerstörte. Die Kraftwerks-Maschinen blieben verschont, da sie für die Wartungsarbeiten abgedeckt waren. Das Dach wird mit Beton-Fertigteil-Bindern und Beton-Fertigteil-Winkelplatten wiederaufgebaut, die im Betonwerk des „Darmstädter Bausystems“ auf der Lichtwiese vorgefertigt wurden.

Mit der Inbetriebnahme des Kraftwerks Lichtwiese im Jahr 2022 hat die Maschinenhalle als Kraftwerk ausgedient und wird außer Betrieb genommen. 

2011 begann der Umbau des Maschinenhauses mit den Demontage- und Entkernungsarbeiten. Im Anschluss erfolgten nach Planung und Bauleitung von K+H Architekten und Generalplaner GmbH der Bau von Seminarräumen und einem Hörsaal sowie eine energetische und denkmalpflegerische Sanierung.

Die Seminarräume wurden angesichts der hohen Studierendenzahlen bereits zum Wintersemester 2012/13 fertig gestellt und in Betrieb genommen. Am 08.02.2013 wurde nach Fertigstellung die Wiedereröffnung gefeiert. Das Gebäude umfasst drei große Seminarräume sowie einen Hörsaal mit 372 Plätzen.