von Prof. Dr. Frank Mücklich
Der diesjährige Preisträger des Georg-Sachs-Preises ist Herr Dominik Britz, Deputy Director des Material Engineering Center Saarland und Geschäftsführer der Surfunction GmbH in Saarbrücken. Herr Dr. Britz ist nicht nur wissenschaftlich enorm leistungsstark und dabei äußerst innovativ, sondern er beherrscht auch hervorragend den Umsetzungsgedanken in die Praxis der Materialkunde und damit in innovative Transferlösungen.
Wissenschaftlich kann Dr. Britz mit bestens zitierten Publikationen, u.a. in Nature Scientific Reports und ähnlich gut zitierten Journalen aufwarten. Ein Merkmal seiner wissenschaftlichen Arbeit ist das konsequente Hinterfragen des empirisch Bekannten mit modernsten Charakterisierungsmethoden wie beispielsweise die In-Situ-Monitorisierung des kompletten Kontrastierungsvorganges bei komplexen Gefügesituationen. So arbeitete er sich in Kooperation mit der Chemie tief in die Elementarvorgänge ein und entwickelte die erste vollständig reproduzierbare Mikrostruktur-Kontrastierung durch ein eigenes Laborsystem des gesamten Ätzvorganges nach Temperatur, Zeit und Konzentration des Ätzmittels, das sogar auch als Serienschnitt-Anlage die 3D-Gefügesituation mit hoher Auflösung offenlegt bei gleichzeitig vollständiger Erfassung des repräsentativen Volumenelements komplexer Stahlgefüge.
Dr. Britz hat außerdem die bildanalytische Auswertetechnik durch die erstmalige Einführung des maschinellen Lernens in die vollautomatische Bildanalyse und Gefügeklassifizierung bereichert. Die dadurch erfolgreiche Erhöhung des reproduzierbaren Klassifizierungserfolges in komplexen Gefügeerscheinungen auf über 95 Prozent beweisen das eindrucksvoll. Hierzu musste er sich interdisziplinär in Kooperation mit der Informatik tief in die Grundlagen der Bildverarbeitung einarbeiten. Dafür erhielt er den prestigeträchtigen EduardMartin-Preis für die beste Summa-Cum-Laude-Dissertation des Jahres an der Universität des Saarlandes. Gleichzeitig schmiedete Dr. Britz u.a. eine äußerst produktive Kooperation mit der Carnegie Mellon University und wurde 2019 als jüngster Direktor in das Board of Directors der IMS in der American Society for Materials berufen.
Schließlich ist die konsequente Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse ganz im Geiste der Praxis der Materialkunde in patentwürdige werkstofftechnische Innovationen ein wichtiges Merkmal des diesjährigen Georg-Sachs-Preisträgers. So erhielt er bereits für die Ergebnisse seiner Diplomarbeit zur besonders homogenen und gleichzeitig extrem dünnen Kupferabscheidung auf großflächigen Leiterplatten im Jahre 2012 im Team mit Industriepartnern den Transferpreis der Steinbeis-Stiftung in Stuttgart und auch den VDI-Preis für den besten Studienabschluss an der Universität des Saarlandes sowie den Innovationspreis des Deutschen Kupferinstitutes. Für seine herausragenden Leistungen wurde er vom VDI zum Leiter des AK Werkstofftechnik des VDI Saar berufen.
Seine besondere Führungs- und Transferfähigkeit beweist Dr. Britz zusätzlich seit 2014 als Deputy Director des Material Engineering Center Saarland (MECS), das er mit inzwischen mehr als 30 internationalen und fast 100 nationalen Industriekooperationen sowie fünf strategischen Konzern-Partnerschaften zu herausragendem Erfolg geführt und das MECS als besonders erfolgreiches Steinbeis-Forschungszentrum international sichtbar gemacht hat.
Der besondere Erfolg neuartiger mikrotopographischer Oberflächen durch Direct Laser Interference Patterning führte sogar dazu, dass aus dem MECS das StartUp SurFunction GmbH ausgegründet werden konnte, das Dr. Britz als CEO ebenfalls leitet.
Nicht zuletzt vereint Dr. Britz all diese herausragenden Leistungen mit größter Fairness und Integrität. Er engagiert sich zusätzlich ehrenamtlich in mustergültiger Weise für unsere Community – sei es im Board of Directors der IMS in der ASM, als Leiter des AK Werkstofftechnik des VDISaar und nicht zuletzt in der DGM als Gründungsmitglied der Jung-DGM Saarbrücken.
Herr Dr. Britz ist ein Glücksfall sowohl für die Wissenschaft als auch die Praxis der Materialkunde und damit ein geradezu idealtypischer und überaus würdiger Georg-Sachs-Preisträger der DGM.
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