Innovative Materialien sind sehr oft der Wegbereiter für die Einführung neuer Technologien oder Produkte. Umgekehrt führen die vielfältigen und anspruchsvollen Anforderungen an Bauteile zu immer mehr unterschiedlichen Materialkombinationen. Die Kombination verschiedener Werkstoffe führt zu neuen Herausforderungen bei Füge- und Fertigungsprozessen, Konstruktionsprinzipien und vielen weiteren Aspekten. Daher muss das Thema hybride Werkstoffe und Strukturen interdisziplinär und unter Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus behandelt werden.
Die 6th International Conference on Hybrid Materials and Structures – Hybrid 2025 behandelt das breite Themenspektrum von den Ausgangsmaterialien bis zum Design und von der Herstellung bis zur Anwendung. Damit wird die Grundlage für eine ernsthafte Diskussion über das Verhalten von Werkstoffen und Bauteilen unter anwendungsspezifischen Bedingungen geschaffen. Der Fokus liegt hierbei beim Thema Materialkombinationen, wo es um die Zusammenführung verschiedener Materialklassen und die Erfüllung struktureller Eigenschaften geht.
Eine Geburtsstätte hybrider Werkstoffe
Die Veranstaltung wird von der Technischen Universität Delft in den Niederlanden an einem Veranstaltungsort in der nahe gelegenen Stadt Den Haag ausgerichtet. Die Technische Universität Delft wurde 1842 zunächst als königliche Akademie gegründet und hat sich in den letzten 160 Jahren von einer polytechnischen Schule zu einer akademischen technischen Universität entwickelt. Die Delft University of Technology, die die Konferenz ausrichtet, hat sich durch die Entwicklung von “Fibre Metal Laminates” (FML), einem besonderen Hybridwerkstoffkonzept, einen Ruf aufgebaut. Diese Materialtechnologie hat den Einsatz von Hybridwerkstoffen in einem wichtigen Anwendungsbereich, den Primärstrukturen in der Luft- und Raumfahrtindustrie, ermöglicht.
Special Session: „Thermoset-Thermoplastic Hybrid Composites“
In der Multimaterialbauweise sind hybride Verbundwerkstoffe, die durch nachgeschaltete Verfahren wie Kleben oder Schweißen verbunden werden, bereits etabliert, schöpfen aber oft das Leichtbaupotenzial nicht voll aus. Ein intrinsischer Hybridverbund ist dagegen ein integrales Bauteil, bei dem die verschiedenen Werkstoffe in einem einzigen Prozessschrittverbunden werden. Bei faserverstärkten Kunststoffen ist die Hybridisierung auf Basis unterschiedlicher Faserarchitekturen durchaus üblich, die Zusammenführung verschiedener Matrixsysteme ist jedoch eher unüblich. Nichtsdestotrotz bieten Duroplast-Thermoplast-Hybridverbunde neue Möglichkeiten in Bezug auf Anwendungen und Verbindungskonzepte, so dass es sich lohnt, sie auf der Hybrid 2025 in einer gesonderten Session, die dieser neuen Klasse von Hybridwerkstoffen gewidmet ist, näher zu betrachten.
Die Konferenz wird ein ausgewogenes Programm aus Fachvorträgen, Ausstellung und Raum für Diskussionen bieten. Der interdisziplinäre Rahmen zwischen Industrie und Wissenschaft wird zudem ausreichend Möglichkeit zum Netzwerken geben.
Wir freuen uns darauf, Sie in Den Haag/Delft begrüßen zu dürfen.