Innovative Wege zur nachhaltigen Metallverarbeitung: DFG startet Schwerpunktprogramm „DaMic“

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat das Schwerpunktprogramm „DaMic – Datengetriebene Legierungs- und Mikrostrukturentwicklung nachhaltiger Strukturmetalle“ (SPP 2489) ins Leben gerufen. Dieses wegweisende Forschungsprojekt zielt darauf ab, innovative digitale Methoden zur Gestaltung von nachhaltigen Strukturmetallen zu entwickeln und so einen bedeutenden Beitrag zur Reduzierung industrieller Treibhausgasemissionen zu leisten.

Metallische Werkstoffe sind gegenwärtig für 40 % der industriellen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Die Extraktion der notwendigen Mineralien führt zudem zu erheblichen Mengen an schädlichen Nebenprodukten. Vor diesem Hintergrund setzt das SPP 2489 auf die Verbindung von Digitalisierung und Nachhaltigkeit, um neue, recyclingfähige Strukturmetalle zu schaffen. Diese sollen nicht nur durch geringeren Elementeinsatz – insbesondere kritischer Elemente – überzeugen, sondern auch eine hohe Toleranz gegenüber Verunreinigungen durch Sekundärrohstoffe aufweisen. 

„DaMic“ zielt darauf ab, durch den Einsatz datengestützter Methoden eine umweltfreundlichere Gestaltung von Metallen zu ermöglichen. Dies umfasst die Anwendung inverser Designansätze, die auf digitalen Verknüpfungen zwischen Prozess, Struktur und Eigenschaften (PSP) basieren. Eine Kombination aus Experimenten und Simulationen soll dabei helfen, geeignete Legierungszusammensetzungen und Prozessparameter zu identifizieren. Im ersten Förderzeitraum sollen die Grundlagen für die Vorhersage und Umkehrung der PSP-Verknüpfungen geschaffen werden. Der zweite Förderzeitraum wird sich auf die Entwicklung automatisierter Workflows zur quantitativen Gestaltung von nachhaltigen metallischen Strukturmaterialien konzentrieren. 

Im Fokus des Programms stehen insbesondere Stahl- und Aluminiumwerkstoffe. Tandemprojekte, bei denen Expert*innen aus Mechanik und Materialwissenschaft eng zusammenarbeiten, werden gefördert. Diese sollen die Wechselwirkungen zwischen Legierungszusammensetzung, Prozessparametern und Mikrostruktur untersuchen und optimieren. Die Projekte sollen zudem zur datengestützten Analyse und Darstellung der experimentellen Ergebnisse beitragen. 

Interessierte Forschende sind eingeladen, an einem Vorbereitungstreffen am 2. Oktober 2024 am Frankfurter Flughafen teilzunehmen. Dieses Treffen dient der Vernetzung potenzieller Teilprojekte und der Vorstellung von Projektideen. Die Registrierung für das Treffen ist bis zum 30. August 2024 möglich und erfordert eine einseitige Projektzusammenfassung. 

Projektvorschläge können bis zum 18. November 2024 über das elektronische Antragsbearbeitungssystem elan eingereicht werden. Detaillierte Informationen zur Antragsvorbereitung und den Programmrichtlinien stehen auf den Seiten der DFG zur Verfügung. 

Mit „DaMic“ schafft die DFG eine Plattform für Forschende, um sich den Herausforderungen der nachhaltigen Metallverarbeitung zu stellen und neue wissenschaftliche Erkenntnisse an der Schnittstelle von Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu fördern. Dabei setzt das Programm auf die aktive Einbindung diverser Forschungsteams, um innovative und praxisrelevante Lösungen zu entwickeln.

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