Praxisnahes Lernen: Vertieftes Verständnis für Materialermüdung in Wissenschaft und Industrie

Der erste Durchgang der Fortbildung zum Ermüdungsverhalten am Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) in Dresden war ein voller Erfolg, der den Teilnehmenden aus verschiedenen Bereichen der Wissenschaft und Industrie ein vertieftes Verständnis über das Phänomen der Materialermüdung vermittelte.

Vom 15. bis 18. März fand am Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) in Dresden zum ersten Mal seit 2019 wieder die Fortbildung „Ermüdungsverhalten metallischer Werkstoffe“ statt. Unter der neuen Leitung von Prof. Martina Zimmermann und aufbauend auf den bewährten Inhalten ihres Vorgängers Prof. Hans Jürgen Christ wurde das Programm um aktuelle Themen erweitert. Diese umfassten die Modellierung mikromechanischer Ermüdungsschädigung sowie das Ermüdungsverhalten von Kompositwerkstoffen.

Die elf Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen der Wissenschaft und Industrie nutzten die Gelegenheit, sich ein vertieftes Wissen über das Phänomen der Materialermüdung anzueignen.

Materialermüdung tritt auf, wenn metallische Werkstoffe wiederholten mechanischen Belastungen ausgesetzt sind, die zu fortschreitenden und lokalisierten Schädigungen führen. Diese Schädigung kann bereits bei Belastungen auftreten, die weit unterhalb der klassischen Festigkeitskennwerte liegen. Das Verständnis dieser Prozesse ist entscheidend für die Auslegung zuverlässiger Strukturen und spielt auch bei der Schadensanalyse eine zentrale Rolle. Besonders hervorgehoben wurde die Bedeutung der Früherkennung von Ermüdungsbrüchen, die, wenn sie unentdeckt bleiben, plötzlich und ohne Vorwarnung auftreten können.

Das Schulungsprogramm bot eine Mischung aus theoretischen Vorträgen und praktischen Laborversuchen. Die theoretischen Inhalte umfassten wichtige Fachbegriffe und Konzepte der Werkstoffermüdung einschließlich Rissbildung und -wachstum sowie den Einfluss der Temperatur auf das Ermüdungsverhalten. Besonders wertvoll waren die praktischen Versuche, bei denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Methoden wie die Lebensdauerbestimmung und die Bruchflächenanalyse durchführen konnten, ergänzt durch moderne Techniken wie die 3D-Rekonstruktion im Rasterelektronenmikroskop (REM). Diese Kombination aus Theorie und Praxis ermöglichte es den Teilnehmenden, das Gelernte direkt anzuwenden und Einblicke in die experimentelle Prüfung zu gewinnen.

Die Vorträge von Prof. Zimmermann spannten einen weiten Bogen von den Grundlagen der Rissentstehung bis hin zur Anwendung auf spezifische Bauteile mittels Bruchmechanik. Ergänzt wurden diese durch Gastvorträge namhafter Experten wie Prof. Hans Jürgen Maier von der Leibniz Universität Hannover, Dr. Ilja Koch vom Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik, TU Dresden, sowie Dr. Petra Sonnweber-Ribic aus der Vorentwicklung der Robert Bosch GmbH. Darüber hinaus wurden den Teilnehmenden umfangreiche Literaturhinweise und Kontakte für weiterführende Fragen zur Verfügung gestellt.

 

Das Fort- und Weiterbildungsprogramm der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde e.V. (DGM) bietet Ihnen die Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung. Nutzen Sie Ihre Teilnahme, um Ihr Wissen und Ihre Kenntnisse auf einem aktuellen Stand zu halten und weiter auszubauen. Informieren Sie sich zudem über die neuesten Entwicklungen und Trends im Bereich der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik. Profitieren Sie dabei von den praxisorientierten Vorträgen der Referenten.

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