Exkursion ins Schockwellenlabor: Wenn’s in Freiberg unter Tage knallt

Universitätsstadt und UNESCO-Weltkulturerbe – Die sächsische Stadt Freiberg ist bekannt für ihre 800-jährige Bergbaugeschichte. Was die Teilnehmenden der von der Jung-DGM organisierten Exkursion unter Tage erwartete, war allerdings nicht Erz.

Teilnehmende und Dr. Keller

Dr. Keller und Teilnehmende

Vorbereitung des Versuchs

Bleche und Sprengstoff sind platziert

Setzen der Bleche in der Sprengkammer

Nach dem Explosivplattieren: verbundene Bleche

Unter der Leitung von Timo Roth, Mitglied im Bundesteam der Jung-DGM, fand am 04. November 2022 eine Exkursion in das Schockwellenlabor der TU Bergakademie Freiberg statt. In dem Labor werden 145 Meter unter der Erde mittels Sprengstoffs hochdynamische Experimente durchgeführt, unter anderem das Explosivplattieren. Ziel der explosiven Experimente? Materialien wie Metalle, Keramiken, Gläser oder in Pulverform vorliegende Hartstoffe mittels Sprengstoffes unter höchsten Dehnraten untrennbar miteinander verbinden. Die dadurch hergestellten Werkstoffverbünde wären unter konventionellen Fügeverfahren nicht realisierbar. Das Schockwellenlabor ist Teil des universitären Hochdruckforschungszentrums und befindet sich in der „Himmelfahrt Fundgrube“, ein ehemaliges Erzbergwerg, das mittlerweile als Lehr- und Forschungsbergwerk der TU Bergakademie Freiberg dient.

Im Anschluss an den Einführungsvortrag von Herrn Dr. Kevin Keller, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Mineralogie, über die Forschungsaktivitäten des Hochdruckforschungszentrums, machten sich die Teilnehmenden bereit für den Abstieg. In der Kaue wurden Helm und Blaumann angelegt, der Förderkorb transportierte die Gruppe unter die Stadt Freiberg. Die Vorführung des Explosiverfahrens machte eindrücklich deutlich, warum das Genehmigungsverfahren für die Durchführung von Sprengungen unter Tage leichter durchzusetzen war: Bei dem Experiment wurden zwei auf dem Boden der Sprengkammer liegende Bleche durch die Sprengstoffexplosion von 6,9 Kilogramm Ammoniumnitrat so schnell beschleunigt, dass sie sich untrennbar verbanden. Der Sprengstoff wurde mit Ziegelsteinen abgedeckt, die durch die Sprengung komplett pulverisiert wurden.

Die Teilnehmenden waren sich nach der Exkursion einig: Trotz des regnerischen Wetters über Tage war die Exkursion unter Tage eine echte Wucht, auch weil sich das in unmittelbarer Nähe zum Schockwellenlabor liegende Reifelager der Freiberger Whiskey Manufaktur auf der Tagesagenda stand.

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