DGM-Tag 2023: Die Preistragenden stellen sich vor – DGM-Nachwuchspreis

Mit dem DGM-Nachwuchspreis zeichnen wir herausragende Nachwuchsforscherinnen und -forscher aus, deren wissenschaftliche Arbeiten überdurchschnittliche Resultate zeigen oder erwarten lassen. Wir freuen uns dieses Jahr zum DGM-Tag 2023 gleich mehreren Promovierenden und Promovierten den Preis überreichen zu dürfen.

 

Wir stellen den DGM-Nachwuchspreis 2023 vor, mit dem herausragende Doktorand*innen ausgezeichnet werden, deren Abschluss zum Zeitpunkt der Bewerbung nicht länger als zwei Jahre zurückliegt. Diese prestigeträchtige Auszeichnung ist Nachwuchswissenschaftler*innen gewidmet, die sich in der gemeinnützigen Forschung auf dem Gebiet der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik verdient gemacht haben. Die DGM gratuliert Dr.-Ing. Christian Lauhoff, Institut für Werkstofftechnik, Universität Kassel, zum DGM-Nachwuchspreis 2023. 

 

1. Herr Dr. Lauhoff, von Haus aus sind Sie studierter Maschinenbauer und dennoch haben Sie weiterführend den Weg in die Materialwissenschaft und Werkstoffkunde gewählt. Warum haben Sie sich für diesen Weg entschieden?

Durch mein Elternhaus und den Beruf meines Vaters kam ich früh mit dem Maschinenbau und Metall als Werkstoff in Kontakt. Nach mehreren Praktika und Schülerjobs im Bereich der Automobilindustrie wusste ich frühzeitig, dass ich ein Studium des Maschinenbaus beginnen wollte. Im Grundstudium an der Universität Paderborn war es dann meinem damaligen Werkstoffkunde-Professor, Prof. Hans-Jürgen Maier (heute Leiter des Instituts für Werkstoffkunde, Leibniz Universität Hannover), zu verdanken, dass ich den Weg in den MatWerk-Bereich eingeschlagen habe. Trotz Vorlesungszeiten montags und freitags in der Früh, die für Studenten stets eine gewisse Herausforderung darstellten, konnte er meine Begeisterung für diese Fachrichtung wecken. Mit dem Verfassen meiner Bachelorarbeit am Lehrstuhl für Werkstoffkunde lernte ich dann auch meinen späteren Doktorvater Prof. Thomas Niendorf (heute Leiter des Fachgebiets Metallische Werkstoffe, Universität Kassel) kennen. Ich bin überzeugt, dass die Materialwissenschaft und Werkstofftechnik mit der fortwährenden Entwicklung leistungsfähiger und neuartiger Werkstoffkonzepte ein Schlüssel zu neuen technischen Innovationen und Produkten sind, die wiederum mit Blick auf den Klimawandel und die fortschreitende Umweltzerstörung - zwei der großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts – entscheidend zu Lösungen für diese Probleme beitragen können.

 

2. Mit 24 Publikationen haben Sie bereits eine herausragende Anzahl an wissenschaftlichen Arbeiten veröffentlicht. Was zeichnet Sie als Forscherpersönlichkeit aus?

Sowohl in meiner Freizeit, in der ich gerne Fußball spiele, als auch im beruflichen Alltag als Wissenschaftler hat es mir seit jeher Spaß gemacht im Team zusammenzuarbeiten und gemeinsam erfolgreich zu sein. Das seitens der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Universität Kassel geförderte Teilprojekt der Forschungsgruppe „Hochtemperatur-Formgedächtnislegierungen“ (FOR 1766) bot mir dafür bereits in der Startphase als wissenschaftlicher Mitarbeiter exzellente Möglichkeiten. Durch die Kooperation zwischen den verschiedenen Standorten innerhalb Deutschlands konnten wir als Projektpartner gemeinsam ganzheitliche Forschungs- und Denkansätze verfolgen, die über die Grenzen der einzelnen Fachdisziplinen hinausgingen. Auch wenn es gerade zu Beginn einer neuen Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachdisziplinen schwierig sein kann eine gemeinsame Sprache auf Forschungsebene zu finden, zahlt sich die Mühe in der Regel aus. Oftmals war genau dieser interdisziplinäre Ansatz der erfolgversprechende Faktor hinter meinen Publikationen. Ob zu Anfang mit der von Prof. Wolfgang Schmahl geführten Sektion Kristallgraphie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, den Materialwissenschaftlern um Prof. Gunther Eggeler am Lehrstuhl Werkstoffwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum, den Produktionstechnologen an dem von Prof. Hans-Jürgen Maier geleiteten Institut für Werkstoffkunde der Leibniz Universität Hannover, später dann mit dem Fachgebiet Funktionale Materialien von Prof. Oliver Gutfleisch an der Technischen Universität Darmstadt oder neuerdings A/Prof. Andrey Molotnikov am Centre for Additive Manufacturing des Royal Melbourne Institute of Technology (RMIT) in Melbourne - alle Kooperationen führten während meiner Doktorandenphase sowie meiner bisherigen Zeit als PostDoc zu großartigen Forschungsergebnissen. 

 

3. Was möchten Sie jungen Forscher*innen in Ihrer Rolle als DGM-Nachwuchspreisträger mit auf den beruflichen und persönlichen Lebensweg geben?

Leider sinken derzeit die Studierendenzahlen im Bereich des Maschinenbaus und ich hoffe daher, dass wir auch in Zukunft junge Menschen und somit die nächste Generation an Forscher*innen für den MatWerk-Bereich begeistern können. Auch wenn die Welt der Wissenschaft teils sehr herausfordernd sein kann, bietet sie dennoch zahlreiche und großartige Möglichkeiten der persönlichen Entfaltung. Natürlich gehört für die Karriere wie in anderen Lebensbereichen auch immer etwas Glück dazu und man muss zum berühmten richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein. Aber letztendlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass man mit persönlichem Einsatz und Engagement zur eigenen Entwicklung entscheidend beitragen kann, indem man versucht seine gesteckten Ziele bestmöglich zu erreichen. 

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