DGM-Tag 2023: Die Preistragenden stellen sich vor – DGM-Nachwuchspreis

Mit dem DGM-Nachwuchspreis zeichnen wir herausragende Nachwuchsforscherinnen und -forscher aus, deren wissenschaftliche Arbeiten überdurchschnittliche Resultate zeigen oder erwarten lassen. Wir freuen uns dieses Jahr zum DGM-Tag 2023 gleich mehreren Promovierenden und Promovierten den Preis überreichen zu dürfen.

 

Wir stellen den DGM-Nachwuchspreis 2023 vor, mit dem herausragende Doktorand*innen ausgezeichnet werden, deren Abschluss zum Zeitpunkt der Bewerbung nicht länger als zwei Jahre zurückliegt. Diese prestigeträchtige Auszeichnung ist Nachwuchswissenschaftler*innen gewidmet, die sich in der gemeinnützigen Forschung auf dem Gebiet der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik verdient gemacht haben. Die DGM gratuliert Dr.-Ing. Marion Höfling, Schott AG, zum DGM-Nachwuchspreis 2023. 

 

1. Frau Dr. Höfling bereits während Ihres Masterstudiums von 2011 bis 2016 an der TU Darmstadt sind Sie DGM-Mitglied geworden, 2018/2019 waren Sie Sprecherin der Jung-DGM und damit Mitglied des Vorstands. Inwiefern hat der Fachverband Sie auf Ihrem beruflichen Lebensweg begleitet?

Mit der Gründung der Jung-DGM Darmstadt 2015 hat sich für uns die Möglichkeit ergeben, einen tieferen Einblick zu gewinnen, wie ein Fachverband, der unsere materialwissenschaftlichen Interessen vertritt, funktioniert. Gleichzeitig hatten wir die Chance neue Veranstaltungsformate auf lokaler Ebene zu organisieren und Gleichgesinnte in ganz Deutschland kennenzulernen. Im Laufe der Zeit wurde die DGM ein konstanter Begleiter vom Masterstudium über die Promotion bis hin zu meiner Zeit als Postdoc. Vor allem als Mitglied des Nachwuchsausschusses und später als Sprecherin der Jung-DGMs im Vorstand konnte ich mich auf eine andere Art aktiv in die Gestaltung der DGM einbringen und durfte die DGM-Strukturen, die Diskussionskultur und die Entscheidungsfindungsprozesse noch besser kennen lernen. Diese aktive Zeit war eine lehrreiche und prägende Erfahrung. Unabhängig davon boten die Nachwuchsveranstaltungen auf Konferenzen wie der MSE für mich, als Nachwuchswissenschaftlerin, vielfältige Optionen, um über den Tellerrand hinauszuschauen. Vor allem der Austausch mit Experten, etablierten Wissenschaftlern und jungen Nachwuchstalenten aus verschiedenen Bereichen, der durch die Nachwuchsformate besonders gefördert wurde, hat neue Perspektiven, Karrierewege und Forschungsschwerpunkte aufgezeigt. Im Rahmen der DGM habe ich viele faszinierende und inspirierende Personen kennengelernt, mein materialwissenschaftliches Netzwerk erweitert und dabei neue Freunde gefunden. Für die vielen Eindrücke und Erfahrungen, bin ich der DGM sehr dankbar und ich freue mich darauf herauszufinden, wie es in der Zukunft weiter geht. 

2. Ihre wissenschaftliche Karriere ist durch internationale Kollaborationen, Veröffentlichungen, Auszeichnungen und Forschungsaufenthalte geprägt. Welche Einflüsse haben diese Erfahrungen auf Ihre berufliche und persönliche Entwicklung genommen?

Diese Frage ist nicht ganz leicht zu beantworten. Für mich persönlich ist die Erfahrung in interkulturellen, internationalen und interdisziplinären Teams zu arbeiten und/oder für längere Zeit im Ausland zu leben, unbezahlbar. Während meiner wissenschaftlichen Karriere habe ich Einblicke in sehr unterschiedliche Kulturkreise, Kommunikationsformen, Hierarchiestrukturen, Führungsstile und Entscheidungsfindungsprozesse bekommen. Diese Erfahrungen haben nicht nur meinen Wissensdurst und meine Neugierde gefördert, sondern gleichzeitig auch ermöglicht mich selbst und meine eigene Umgebung, sowie das Arbeitsumfeld zu reflektieren. Natürlich spielt auch der wissenschaftliche Austausch und die Kooperationen auf nationaler und internationaler Ebene eine entscheidende Rolle. Ohne den Beitrag der Kollegen weltweit, hätte ich mein Promotionsthema „Versetzungen in ferroelektrischen Einkristallen“ niemals von so vielen verschiedenen Perspektiven beleuchten und mit vielfältigen Techniken (z.B. TEM, NMR, PFM, Phasefield Simulationen, etc.) untersuchen können. Diese tolle Zusammenarbeit war ein wichtiger Bestandteil, um ein tieferes Verständnis zu erlangen, unsere Ergebnisse in namhaften Journalen zu veröffentlichen und auf internationalen Konferenzen zu präsentieren. All dies hat selbstverständlich auch auf meine persönliche Entwicklung und meine beruflichen Entscheidungen Einfluss genommen. 

3. Prof. Dr. Jürgen Rödel honoriert Sie in seiner Laudatio als ideale Botschafterin zwischen Industrie und wissenschaftlichen Institutionen für das In- und Ausland. Was ist Ihr Appell dahingehend an die MSE-Community und im Speziellen an den Nachwuchs?

Zuallererst möchte ich mich gerne bei Jürgen für die freundlichen Worte bedanken und ich werde mich bemühen, ihnen gerecht zu werden.

In meinen Augen ist es das Wichtigste aufgeschlossen zu sein und in Kontakt zu bleiben. Wissenschaft und Wirtschaft sind zwei Seiten derselben Medaille, solange es regen Austausch auf Augenhöhe gibt, werden alle davon profitieren. An die DGM und die MSE-Community gerichtet, bitte stellen Sie sicher, dass Wissen, das aktuell eher als „old-fashioned“ angesehen wird nicht wegen all der Hypethemen vergessen wird, es wird in Zukunft noch benötigt. Den Nachwuchswissenschaftlern und vor allem Studenten möchte ich raten die Augen offen zu halten und Chancen, die sich bieten zu ergreifen. In vielen Fällen bringt euch ein Umweg deutlich weiter als der vermeintliche gerade oder einfache Weg. Wenn man Einblicke auf beiden Seiten der Münze hat, fällt es häufig leichter zu entscheiden, welchen Schwerpunkt man bevorzugt oder falls ihr das schon wisst, hilft es zumindest die andere Seite zu verstehen. 

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