Treffen der deutschsprachigen Titancommunity in Form einer hybriden Sitzung des Fachausschusses Titan

Die Sitzung des Fachausschusses Titan bot eine hervorragende Plattform, um sowohl traditionelle als auch innovative Ansätze in der Titanverarbeitung zu diskutieren. Die Veranstaltung spiegelte das breite Spektrum der aktuellen Forschung und Entwicklungen im Bereich der Titanlegierungen wider, einschließlich der aufkommenden Bedeutung der additiven Fertigung.

Mitglieder des Fachausschusses Titan, kurz bevor sie an der Werksführung bei der Howmet Engine Products TITAL GmbH teilnehmen.

Foto von der Sitzung des Fachausschusses Titan in hybrider Form (Bestwig und online) nach dem Ende des Meetings. Die mehr als zehn Online-Teilnehmenden haben die Sitzung bereits verlassen.

Neben klassischen Themen wie einer Optimierung der Mikrostruktur durch thermo-mechanische Behandlungen oder der Vermeidung von mikrotexturierten Zonen nach der Titanumformung gewinnt die additive Fertigung in der Titanwelt zunehmend an Bedeutung und erste Bauteile werden bereits für die Luftfahrt produziert. Viele Forschungsvorhaben beschäftigen sich daher inzwischen auch mit dem 3D-Druck von Titanlegierungen, was auf der diesjährigen Fachausschusssitzung des Fachausschusses Titan am 23. November 2023 bei der Howmet Engine Products TITAL GmbH intensiv diskutiert wurde.

Die Fachausschusssitzungen während der Corona-Pandemie haben gezeigt, dass auch ein virtuelles Treffen einen guten Austausch ermöglicht und die Vernetzung der Teilnehmenden voranbringt. Daher wurde die Fachausschusssitzung diesmal (sehr erfolgreich!) wieder in hybrider Form angeboten, einerseits in Präsenz mit einem Vorabendtreffen, zu dem die Howmet Engine Products TITAL GmbH in das Flair-Hotel Nieder eingeladen hatte, und andererseits über ein paralleles Webkonferenz-Meeting. Dabei wurde deutlich, dass neben vielen treuen Fachausschussmitgliedern, die sich seit mehr als 20 Jahren mit Titanwerkstoffen beschäftigen, vermehrt auch Studierende und junge Wissenschaftler*innen die Sitzung als eine gute Möglichkeit zur Vernetzung sehen.

Wie in jeder Sitzung stellte zunächst der Gastgeber sein Unternehmen, die Prozessroute des Titanfeingusses und derzeitige Forschungsprojekte von TITAL (u.a. LuFo, Clean Sky2) vor. Anschließend gab der Fachausschusssprecher einen kurzen Überblick über verschiedene Forschungsthemen, die seit der letzten Sitzung im November 2022 vermehrt bearbeitet werden und informierte über die nächste Titanweltkonferenz, die 2027 von der DGM in Berlin ausgerichtet wird. Anschließend wurden Fragestellungen wie der Einfluss von neuen Kurzzeit-Wärmebehandlungsstrategien auf die Mikrostruktur und die mechanischen Eigenschaften von Ti-6Al-4V, die Legierungsentwicklung für den PBF-LB/M Prozess, die Wiederverwertung von Titanschrott für additive Fertigungsverfahren am Beispiel des Fused Granular Fabrication Prozesses, oder die Laseradditive Fertigung von Ti-6Al-4V und prozessschrittübergreifende Korrelationen zwischen Einzelfaktoren und resultierenden Eigenschaften in verschiedenen Fachvorträgen durch junge Wissenschaftler*innen erklärt und diskutiert. Zusätzlich wurden neuartige Keramiken für den Kokillen- und Tiegelbau vorgestellt, die den Titanfeinguss entscheidend voranbringen können. Wegen des engen Zeitplans des Treffens und der vielen Vorträge musste die Redezeit der Vortragenden diesmal auf 20 Minuten gekürzt werden, um auch dem Vernetzungsaspekt genügend Raum zu lassen. Die Sitzung wurde mit einer Besichtigung der Produktionsstätten der Howmet Engine Products TITAL GmbH abgeschlossen.

Eine wichtige Bitte zur Vorbereitung der kommenden Titanweltkonferenz (Ti-2027):

Die nächste Titanweltkonferenz (Ti-2027) wird in der Zeit zwischen dem 12. und 16. September 2027 von der DGM ausgerichtet, im Henry-Ford-Bau in Berlin stattfinden. In den letzten Titanweltkonferenzen hat sich gezeigt, dass die Begutachtung der etwa 600 Tagungsbeiträge ein größeres Problem darstellt, so dass die Proceedings erst viele Monate nach dem Ende der Konferenz zur Verfügung standen. Unser Ziel ist die Bereitstellung der Proceedings zur Konferenz, sodass die Teilnehmenden bereits zusätzliche Informationen haben, wenn sie die Vorträge besuchen. Um dies zu ermöglichen und den Aufwand für die einzelnen Reviewer*innen, die immer das Ausrichterland stellt, in einem überschaubaren Rahmen zu halten, werden daher etwa 60 Reviewer*innen benötigt. Bitte überlegen Sie doch schon jetzt, ob Sie uns bei dem Review-Prozess zwischen Ende Mai und Juli 2027 unterstützen können und melden Sie sich bei uns! Der Aufruf richtet sich gleichermaßen an Personen aus der Titanindustrie, Forschungsinstituten und Universitäten, die voraussichtlich im Jahr 2027 noch auf dem Gebiet der Titanwerkstoffe arbeiten werden und sich eine wissenschaftliche Begutachtung von Konferenzbeiträgen zutrauen.

Zum Vormerken und Eintragen in den Terminkalender:

Die Fachausschusssitzung wird im nächsten Jahr am Donnerstag, den 28. November 2024 am Leibniz-Institut für Werkstofforientierte Technologien (IWT) in Bremen stattfinden. Zusätzlich ist ein Vorabendtreffen vorgesehen. Interessent*innen, denen die persönliche Teilnahme nicht möglich ist, können sich auch im nächsten Jahr gerne per Videostream zuschalten. Mitglieder aus anderen Arbeitskreisen oder Fachausschüssen der DGM und alle titanbegeisterten Personen sind herzlich zur Teilnahme eingeladen.

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