DFG investiert in die Zukunft des MatWerk-Bereichs: 5 neue MatWerk SFB beschlossen

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die innovative Forschung im Bereich der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik mit dem Beschluss von 5 neuen Sonderforschungsbereichen (SFB) aus dem MatWerk-Bereich und angrenzenden Disziplinen.

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Anfang November 2023 hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) beschlossen, zur weiteren Stärkung der Spitzenforschung an den Hochschulen 17 neue Sonderforschungsbereiche (SFB) einzurichten. Dieser Beschluss wurde vom zuständigen Bewilligungsausschuss in Bonn getroffen. Die neuen Verbünde erhalten ab dem 1. April 2024 zunächst für drei Jahre und neun Monate eine Gesamtförderung in Höhe von rund 210 Millionen Euro.

Besonders erfreulich ist, dass unter diesen 17 neuen SFB fünf aus dem Bereich der Materialwissenschaften und Werkstofftechnik (MatWerk) oder angrenzenden Bereichen stammen. Diese Projekte versprechen nicht nur die Entwicklung neuer Erkenntnisse und Technologien, sondern könnten auch die Grundlage für Innovationen in verschiedenen Branchen bilden.

Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf diese fünf vielversprechenden MatWerk-Sonderforschungsbereiche werfen:

"Atomarskaliges Verständnis und Design von multifunktionalen Mischkristalloberflächen mit komplexer chemischer Zusammensetzung" (Ruhr-Universität Bochum, Sprecher: Professor Dr.-Ing. Alfred Ludwig)

Komplexe Mischkristalle haben aufgrund der einzigartigen Anordnung ihrer Oberflächenatome besondere Eigenschaften, die in verschiedenen technologischen Bereichen, wie der Elektrokatalyse, wegweisende Perspektiven eröffnen. Dieser SFB zielt darauf ab, ein tieferes grundlegendes Verständnis der Anordnung von Oberflächenatomen in komplexen Mischkristallen zu entwickeln und Einblicke in die resultierenden Reaktionsmechanismen zu gewinnen. Das Bestreben besteht darin, die atomare Zusammensetzung der Mischkristalle in einer Weise zu steuern, die es ermöglicht, maßgeschneiderte Oberflächen für bestimmte Anwendungen zu schaffen.

"Multifunktionale Hochleistungskomponenten aus hybriden porösen Werkstoffen" (RPTU Kaiserslautern-Landau, Sprecher: Professor Dr.-Ing. Jan C. Aurich; ebenfalls antragstellend: Universität Hannover)

Die Entwicklung von Bauteilen aus hybriden porösen Werkstoffen steht im Fokus dieses SFB/Transregio-Projekts. Diese innovative Materialklasse ermöglicht es, neue Eigenschaften und Funktionen in Bauteile zu integrieren, was die Energieeffizienz und Leistungsfähigkeit von Produkten in Branchen wie Maschinenbau und Windkraftanlagen erheblich steigern kann.

"Kreislauffabrik für das ewige Produkt" (KIT Karlsruhe, Sprecherin: Professorin Dr.-Ing. Gisela Lanza)

Eine ressourcenschonende, emissionsarme und wettbewerbsfähige Wirtschaft erfordert innovative Produktionskreisläufe, die aus gebrauchten Produkten neue schaffen können. Dieser SFB untersucht, wie maximale Werterhaltung von Produkten durch den Einsatz neuartiger Produktionssysteme erreicht werden kann. Forschende aus verschiedenen Bereichen arbeiten zusammen, um dieses Ziel zu verwirklichen.

"Elementarprozesse lichtgetriebener Reaktionen an nanoskaligen Metallen" (Universität Potsdam, Sprecher: Professor Dr. Matias Bargheer)

Der Schwerpunkt dieses SFB liegt auf der Steuerung von chemischen Reaktionen an Metallen im Nanomaßstab durch Licht. Das übergeordnete Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis dieser Prozesse auf verschiedenen zeitlichen und räumlichen Ebenen zu erlangen. Dadurch sollen nachhaltige Technologien entwickelt werden, bei denen chemische Reaktionen über die katalytischen Eigenschaften von Metallen im Nanomaßstab gesteuert und die Reaktionswege so genau kontrolliert werden können, dass sie durch Sonnenlicht aktiviert werden können.

"Fortschrittliche Technologien für Satelliten in sehr geringer Höhe (ATLAS)" (Universität Stuttgart, Sprecher: Professor Dr.-Ing. Stefanos Fasoulas)

Die Nutzung von Satelliten in sehr niedrigen Erdumlaufbahnen birgt eine Reihe von Herausforderungen, von der Reduzierung von Weltraummüll bis zur Entwicklung neuer Antriebstechnologien. Dieser SFB zielt darauf ab, diese und weitere Herausforderungen zu bewältigen und die Grundlagen für den effizienten Betrieb von Satelliten in diesen Umlaufbahnen zu schaffen.
 

Diese fünf neuen Sonderforschungsbereiche aus dem MatWerk-Bereich sind wegweisend für die deutsche Forschungslandschaft und werden zweifellos bedeutende Fortschritte in den Materialwissenschaften und der Werkstofftechnik vorantreiben. Wir gratulieren den beteiligten Universitäten und den Sprecherinnen und Sprechern zu ihren herausragenden Forschungsprojekten und sind gespannt auf die zukünftigen Innovationen, die aus diesen vielversprechenden Initiativen hervorgehen werden.
 
Unsere herzlichen Glückwünsche gelten auch den vier Sonderforschungsbereichen im Bereich der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik sowie angrenzender Bereiche, die für eine weitere Förderperiode verlängert wurden:

SFB "Strukturelle und chemische atomare Komplexität – Von Defekt-Phasendiagrammen zu Materialeigenschaften" (RWTH Aachen, Sprecherin: Professorin Dr. Sandra Korte-Kerzel)

SFB/Transregio "Additive Fertigung im Bauwesen – Die Chance für große Veränderung" (TU Braunschweig, Sprecher: Professor Dr.-Ing. Harald Kloft; ebenfalls antragstellend: TU München)

SFB/Transregio "Hysterese-Design magnetischer Materialien für effiziente Energieumwandlung" (TU Darmstadt, Professor Dr. Oliver Gutfleisch; ebenfalls antragstellend: Universität Duisburg-Essen)

SFB "Sauerstofffreie Produktion: Prozesse und Wirkzonen in sauerstofffreier Atmosphäre zur Entwicklung zukunftsfähiger Produktionstechniken und Fertigungsverfahren" (Universität Hannover, Sprecher: Professor Dr.-Ing. Hans Jürgen Maier)

Diese Forschungsbereiche haben sich durch ihre herausragende Arbeit und ihren Beitrag zur Weiterentwicklung der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik ausgezeichnet. Wir gratulieren den beteiligten Universitäten und den Sprecherinnen und Sprechern zu dieser verdienten Anerkennung und freuen uns auf weitere Innovationen aus diesen Projekten.

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