Editorial Februar 2024: Vorstellung des neuen DGM-Teammitglieds Andreas Abel (M.Sc.)

Die DGM begrüßt Andreas Abel (M.Sc.) im Team. Mit seiner Expertise im MatWerk-Bereich stärkt er das Team, insbesondere im Rahmen des innovativen Projekts "BioTrans". In unserem Interview gibt Andreas Einblicke in seine Motivation die DGM zu unterstützen, seine Rolle bei "BioTrans" und die Bedeutung bioinspirierter Lösungsansätze für die Technologie.

Neu im Team der DGM-Geschäftsstelle: Andreas Abel (M.Sc.)

Unser DGM-Team hat für die fachliche Projektbetreuung und Organisation personellen Zuwachs erfahren: Wir freuen uns, Andreas Abel (M.Sc.) als neues Teammitglied willkommen zu heißen! Seit Februar 2024 verstärkt Andreas Abel mit seiner Expertise in der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik unsere Arbeit, insbesondere im Rahmen des Verbundprojekts "BioTrans".

In einem exklusiven Interview gewähren wir Ihnen einen detaillierten Einblick in die Expertise und den Werdegang unseres neuesten Teammitglieds. Erfahren Sie, wie Andreas Abel als Bestandteil unseres Teams dazu beiträgt, die Ziele und Visionen der DGM in unseren Projekten und Initiativen voranzubringen.

1. Was hat dich dazu inspiriert, Teil der DGM zu werden?

Angefangen hat alles damit, dass ich mich 2011 für ein Studium der Materialwissenschaft an der TU Darmstadt entschieden hatte. Damals waren insbesondere noch von Jung-DGM und der dortigen Fachschaft koordinierte Exkursionen angesagt und vom MSE-Kongress hatte man natürlich auch schon als Studi gehört. Aber es ist schon verrückt, wie die DGM es geschafft hat, auch nach meinem Masterabschluss 2017 immer wieder meinen beruflichen Weg zu kreuzen. Als Trainee in der Material- & Prozessabteilung der Europäischen Raumfahrtagentur ESA besuchte ich 2019 die Werkstoffwoche, als Doktorand in der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung BAM in Berlin präsentierte ich Ergebnisse meines Projekts mal im Fachausschuss "Intermetallische Phasen" 2021 und auch auf der MSE 2022 in Darmstadt, da wo alles angefangen hat. Es fühlt sich an, als wäre ich gemeinsam mit der DGM "groß geworden". Rückblickend muss ich anerkennen, wie bereichernd die DGM für Nachwuchswissenschaftler*innen in Deutschland war und noch heute ist. Es ist nur fair und auch eine große Freude, dem Verein und seinen aktiven Mitgliedern etwas von diesem Engagement zurückzugeben. Als Doktorandensprecher in meinem Institut habe ich aber auch gemerkt, wie viel Spaß es macht, sich der Interessen von Kommilitonen anzunehmen, Leute zusammenzubringen und einen Ort zum Austausch zu kreieren.

Vielleicht könnte man es als Schicksal sehen, dass ich bei der DGM gelandet bin, aber es ist mehr, dass ich einen Ort gesucht habe, wo ich meine persönlichen Stärken einbringen und am besten entfalten kann. Daher bin ich sehr glücklich, einen Ort mit so einer tiefen Bedeutung gefunden zu haben.

2. Wo werden wir dich als Fachreferent bei der DGM in Aktion sehen?

Primär werde ich stellvertretend für die DGM das Begleitprojekt "BioTrans" betreuen, das mit dem Schwerpunkt Wissens- und Technologietransfer jene Forschungsvorhaben unterstützt, die innerhalb der BMBF-Fördermaßnahme zur "Biologisierung der Technik" gefördert werden. Da werden wir u.a. einige themenspezifische Veranstaltungen für die Verbundpartner, aber auch für Interessenten aus Industrie und Gesellschaft organisieren, regelmäßig von den Forschungsergebnissen der Projekte berichten und einen konsolidierenden Überblick schaffen, wie wir mehr Bioinspiration in technologische Anwendungen bekommen. Daneben werde ich aber sicherlich auch meinen Kolleg*innen fachlich und organisatorisch mit Rat und Tat zur Seite stehen.

3. Kannst du uns einen Einblick in das Verbundprojekt "BioTrans" geben und erklären, inwiefern es die Welt der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik verändert?

BioTrans verfolgt allgemein gesagt das Ziel, die Chancen zu eruieren, die bioinspirierte Lösungsansätze für Industrie und Gesellschaft haben. Es geht also um die zentrale Frage: Wo ist Technologie, die wir mit Biologie und Bioinspiration besser machen können? Das hat also enormes Innovationspotenzial und könnte uns auch in der Ressourceneffizienz voranbringen. Profitieren könnten der Maschinen- und Anlagenbau, die Verfahrenstechnik, die Medizintechnik, die Bauwirtschaft oder noch viele mehr! Für die Aufgabe wurde ein sehr starkes Konsortium aus dem Bionik-Kompetenznetz e.V. (BIOKON), der Deutschen Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik e.V. (DGO) und der DGM zusammengestellt, das notwendige Kompetenzen und Netzwerke für bioinspirierte Material- und Werkstoffforschung abdeckt. Das soll aber erst der Anfang sein. Die Forschungsvorhaben, die für die Fördermaßnahme ausgewählt werden, sollen den Grundstein legen für zukünftige Partnerschaften zwischen Forschungsinstituten und Unternehmen. Aber auch das Forschungsnetzwerk, was jetzt gebildet wird und das wir unterstützen, soll weiter wachsen, indem zukünftig Disziplinen zusammenarbeiten, die vielleicht davor nur voneinander gehört haben. Und da sehe ich die Welt der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik in einer Vorreiterrolle: Interdisziplinarität schaffen!

4. Welche bioinspirierten Lösungsansätze zur "Biologisierung der Technik" findest du besonders spannend und warum?

Bereits während meiner Trainee-Zeit in der Raumfahrt hörte ich zum ersten Mal von Verfahren zur Gewebezüchtung (engl. Tissue engineering), mit denen beeindruckend feine Details wie z.B. Blutgefäßstrukturen gedruckt werden können. Da war natürlich die Motivation, dass man Astronauten in lebensbedrohlichen Umständen mit personalisierter Medizin ausrüsten kann. Doch ein Durchbruch dieser Technologie wäre eine wahre Chance für die Lebenserwartung und medizinische Versorgung zukünftiger Generationen. Mittelfristig ließen sich auch sicherlich viele Tierversuche bei Pharmastudien durch den Einsatz künstlicher Organe vermeiden. Ein anderes spannendes Feld sind bioinspirierte Gebäudeoberflächen, die unter dem Vorbild von Blattstrukturen- und mechanismen die Sonneneinstrahlung regulieren können und damit Energie sparen, die sonst zum Kühlen notwendig wäre. Solche Klimaanpassungsmaßnahmen werden weltweit gebraucht, wenn die heißen Jahreszeiten zukünftig heißer werden.

5. Wie können die Mitglieder der DGM sich in "BioTrans" einbringen oder von den Ergebnissen profitieren?

Interessiert bleiben und den Newsletter abonnieren! Wir werden regelmäßig über die einzelnen Vorhaben berichten und viel auf der Website (www.biologisierung-der-technik.de) veröffentlichen. Auch haben wir einige Webinare und Themenkreise im Gepäck, die Anschluss zu Schnittstellenthemen und Forschungsergebnissen bieten werden. Ob bereits involviert in Bionik oder nicht, ich hoffe insgeheim, dass Bioinspiration jedem ein bisschen gelebte Inspiration bringt.

6. Welche Herausforderungen siehst du im Bereich des Wissens- und Technologietransfers bei bioinspirierten Materialien und wie adressiert "BioTrans" diese?

Da wird es sicherlich einige geben, das muss man nicht beschönigen. Wir reden hier von wissenschaftlichen Herausforderungen in den Vorhaben, Interessensunterschieden zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und sogar der Sprache, die im biologischen und technischen Umfeld verschieden sind. Da gilt es einfach, alle abzuholen und immer wieder an einen Tisch zu bringen. Wir wollen das Thema der Biologisierung der Technik breit und allgemeinverständlich in der Öffentlichkeit streuen und zuverlässige Plattformen, sowohl physisch als auch online, zum Austausch schaffen. Außerdem bauen wir Brücken, wo Ideengeber und Anwender zusammenkommen könnten. Wir wollen aber auch langfristig denken und den Nachwuchs für Bioinspiration in Technologien begeistern. Dafür sind einige praktische Ideenwettbewerbe und Interaktionsmöglichkeiten geplant. Je länger wir miteinander sprechen, desto mehr verstehen wir uns.

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