Die bisherigen Errungenschaften der Frauenbewegung zu feiern und gleichzeitig auf bestehende Ungleichheiten aufmerksam zu machen, sind die Hauptmotivationen hinter dem Internationalen Frauentag. Jedes Jahr am 8. März finden weltweit Aktionen zu den Themen Frauenrechte, Gleichstellung der Geschlechter und Gleichberechtigung statt.
Vom Wahlrecht für Frauen zum Invest in Women
Seine historischen Wurzeln hat der Internationale Frauentag in der sozialistischen Arbeiterinnenbewegung Ende des 19. Jahrhunderts. Die Idee stammt aus den USA. Dort demonstrierte die Frauenorganisation der Sozialistischen Partei Amerikas ab 1909 am letzten Sonntag im Februar für das Frauenwahlrecht. Gleichzeitig erinnerte man damit an den Streik von New Yorker Textilarbeiterinnen im Jahr 1908. In Europa war es vor allem die Frauenrechtlerin Clara Zetkin (1858-1933), die sich für die Einführung eines internationalen Frauentages einsetzte. Vorrangiges Ziel auch hier: das Wahlrecht. 1921 wurde der 08. März als Datum festgelegt. Nachdem der Tag an Bedeutung verloren hatte, belebten die Emanzipationsbewegungen der 60er Jahre die Idee erneut. Schließlich erklärte die UNO 1975 den 08. März zum „International Women’s Day".
Dieses Jahr steht der International Women’s Day unter dem Motto: “Invest in Women: Accelerate progress”. Damit will die UNO, wie schon in den vergangenen Jahren, auf das zentrale Thema der Gleichstellung von Frauen aufmerksam machen. International ist der Weltfrauentag in 26 Ländern ein Feiertag.
Impusgeber für vielfältige Bewegungen
Seit seinen Anfängen im Bereich der politischen Partizipation hat sich die Zielsetzung der Initiativen zum Internationalen Frauentag erweitert. So ist der Tag Anlass für vielfältige feministische Aktivitäten mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Vor dem Hintergrund zahlreicher Gaps wie dem Gender Pay Gap, dem Gender Health Gap oder dem Gender Care Gap reichen die Themen von Bildung und politischer Partizipation über Lebensbedingungen und Gesundheit bis hin zu Emanzipation, Care-Arbeit oder Femizid.
Rund 20% Frauen in der DGM
Dank des Engagements zahlreicher Aktivistinnen stieg in den letzten Jahren der Anteil an Frauen in MINT- Berufen, wenngleich sie nach wie vor in der Minderheit sind. Auch die DGM fördert ihre weiblichen Mitgliederinnen im Bereich der Materialwissenschaft. Ca. 20% aller Privatmitglieder der DGM sind Frauen. Von diesen 20% sind etwa 1/5 Studierende, Doktorandinnen oder Berufstätige unter 30 Jahren. Weitere 42% der weiblichen Mitglieder sind zwischen 30 und 45 Jahren, gefolgt von 30% im Alter von 45 Jahren und älter. Den geringsten Anteil an Frauen verzeichnet die Gruppe der Rentnerinnen mit ca. 7%.
Women@DGM fördert fachlichen Austausch
Innerhalb der DGM setzen sich Prof. Dr. Martina Zimmermann, Prof. Dr. Birgit Skrotzki und Dr. Blanka Lenczowski als Schirmherrinnen des 179 Mitglieder starken Projekts Women@DGM für Frauenförderung ein. Seit dem ersten Lunch-Talk 2021 fanden und finden kontinuierlich Veranstaltungen von Frauen für Frauen zum fachlichen Austausch, zur Vernetzung und zum Empowerment innerhalb der DGM statt. Zuletzt fand Ende Januar ein Neujahrsbrunch statt. Die Teilnehmerinnen profitierten von einer Diskussion über Exzellenz, Führung und Herausforderungen einer Karriere in den Materialwissenschaft und Werkstofftechnik sowie verschiedener Fördermöglichkeiten für ihre Projekte.
Auf den großen DGM-Tagungen, wie der MSE, hat sich ein Women’s Breakfast etabliert. Auch auf dem diesjährigen MSE Congress, der vom 24. – 26. September 2024 in Darmstadt und online stattfindet, wird es ein Event für Frauen geben. Mit solchen Zusammenkünften möchte die DGM eine integrative und unterstützende Umgebung für Frauen in der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik schaffen, um sich gemeinsam für mehr Sichtbarkeit in der wissenschaftlichen Gemeinschaft einzusetzen.
An diesem besonderen Freitag wünscht die DGM allen Frauen unseres Vereins ein motivierendes Empowerment!