Spannende Erkenntnisse aus Forschung und Raumfahrt: Antimikrobielle Biomaterialien im Fokus

Die 10. Sitzung des DGM-Fachausschusses Biomaterialien am 13. Juni 2024 beleuchtete die neuesten Entwicklungen im Bereich antimikrobieller und antiviraler Biomaterialien. Die Online-Veranstaltung bot eine Plattform für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, sich intensiv mit der Bekämpfung von Krankheitserregern durch innovative Materialien auseinanderzusetzen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus D. Jandt wurden aktuelle Forschungsergebnisse und zukunftsweisende Projekte vorgestellt.

Am 13. Juni 2024 trafen sich 25 Expert*innen im Rahmen der 10. Sitzung des DGM-Fachausschusses Biomaterialien, um die neuesten Fortschritte im Bereich antimikrobieller und antiviraler Biomaterialien zu diskutieren. Die Sitzung, die online stattfand, begann um 09:00 Uhr mit einem Vortrag vom Geschäftsführer der DGM, Herrn Dr. Stefan Klein, über die DGM und ihre Aktivitäten, gefolgt von einer kurzen Vorstellung des Fachausschusses Biomaterialien durch den Ausschussleiter Prof. Dr. Klaus D. Jandt von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. 

Der Vormittag begann mit einem Vortragsblock, in dem Prof. Dr. Jandt das neue DFG-Graduiertenkolleg (GRK) 2723, "MaterialMikroben-Mikroumgebungen (M-M-M)" vor. Ziele des neuen Graduiertenkollegs sind es, neue antimikrobielle Biomaterialien zu erforschen, die hauptsächlich auf physikalischen Prinzipien beruhen und interdisziplinäre Experten für antimikrobielle Biomaterialien auszubilden. Anschließend berichtete Katharina Siems (M.Sc.) vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln ivon der Erforschung von Biofilmen auf Materialoberflächen auf der internationalen Raumstation ISS ("Biofilms in Space"). Biofilme verhalten sich anders in Schwerelosigkeit als unter normalen Gravitationsbedingungen und können auch für die inneren Komponenten der ISS eine Herausforderung darstellen.

Nach einer kurzen Kaffeepause folgte ein Tandemvortrag von zwei Doktoranden des GRK 2723, Zhaorui Jin (M.Sc.) und Bolaji J. Samuel (M.Sc.). Ihr Beitrag fokussierte sich auf bioaktive Gläser, die zur Behandlung traumatischer oder pathologischer Knochendefekte eingesetzt werden. Diese Gläser bieten vielversprechende Anwendungen in der regenerativen Medizin, da sie durch ihre bioaktiven Eigenschaften die Knochenheilung unterstützen können. 

Prof. Dr. Andrey Turchanin von der FSU Jena stellte daraufhin einen sensitiven auf graphenmebranenbasierenden Sensor zur Detektion von Viren vor. Weitere Möglichkeiten von biofunktionalen Grenzflächen basierend auf Kohlenstoff-2D-Materialien wurden in diesen interessanten Vortrag vorgestellt und diskutiert.

PD Dr. Thomas F. Keller vom DESY-Hamburg berichtete abschließend über neue Wege, Viren auf Titanoxid effektiv zu deaktivieren. Dabei kann UV-Strahlung eingesetzt werden. Dr. Kellers Vortrag machte deutlich, wie wichtig eine gründliche materialwissenschaftliche Charakterisierung dieser Systeme ist, um das Verständnis der Wirkmechanismen voranzutreiben.

Prof. Jandt betonte abschließend die erfreuliche und sehr große Beteiligung überwiegend junger Nachwuchswissenschaftler*innen, die zum ersten Mal an einer DGM-Fachausschusssitzung teilnahmen. Die Veranstaltung bot den Teilnehmenden die Gelegenheit, sich über die neuesten Entwicklungen und Forschungsergebnisse in einem der dynamischsten Bereiche der Materialwissenschaft auszutauschen. Sie unterstrich die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit und die kontinuierliche Suche nach innovativen Lösungen zur Bekämpfung mikrobieller und viraler Bedrohungen.

Informationen zu allen Fachausschüssen können Sie über die DGM-Homepage unter https://dgm.de/de/netzwerk abrufen.
Wenn Sie Interesse haben, in einem der Ausschüsse aktiv mitzuwirken, schreiben Sie uns eine kurze Mail an fachgremiendgm.de

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