Die Sitzung bestand aus zwei Anregungsvorträgen, zwei Wiedervorlagen und zwei neuen Projektskizzen. Als erstes hat Mika Altmann vom Leibniz-Institut für Werkstofforientierte Technologien die Möglichkeiten des maschinellen Lernens in der Additiven Fertigung aufgezeigt. Dazu ist er auf bestehende Projekte seines Instituts eingegangen und hat diese Vorhaben mit Zwischenergebnissen vorgestellt.
Anschließend fand die Wiedervorstellung der Projektskizzen zu „Auswirkung der anlagen- und prozessspezifischen Porosität auf den Bauteilverzug bei sinterbasierten additiven Fertigungsverfahren“ und „Verbesserung der Oberflächenqualität durch adaptive Anpassung des Energieeintrags in den Überhangbereichen beim PBF-LB/M“ statt. Die erste der beiden ist ein Gemeinschaftsprojekt des Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) und der Bremen Airbus Stiftungsprofessur für Integrative Simulation und Engineering von Materialien und Prozessen (ISEMP) und wurde von Herrn Tischel vorgestellt. Die Zweite ist vom Lehrstuhl für Hybrid Additive Manufacturing (HAM) der Universität Bochum und dem ISEMP, präsentiert durch Tim Brocksieper.
Danach folgten die neuen Skizzen: „Qualifizierung der metastabilen β-Titanlegierung Ti-15Mo für die additive Fertigung von Medizintechnikprodukten“ wurde von Herrn Carsten Siemers vorgestellt. Das Institut für Werkstoffe (IfW) der Technischen Universität Braunschweig plant dieses Projekt gemeinsam mit dem DECHEMA-Forschungsinstitut (DFI). Das letzte vorgestellte Projekt lautet „Laser Powder Bed Fusion (LPBF) von Aluminiumlegierungen mit adaptiver Laser Intensitätsverteilung“ des Fraunhofer-Institut für Lasertechnik (ILT) aus Aachen, vorgetragen durch Andreas Vogelpoth.
Zum Abschluss der Sitzung hat Dr. Max Munsch von AMPOWER „Marktentwicklung und Trends in der Additiven Fertigung 2022 bis 2027“ präsentiert. Kernaussagen waren, dass es zum einen Rekordumsätze gab und der Markt vor Corona überholt wurde und zum anderen, dass es einen Wechsel in der Strategie zur Erreichung höherer Produktivität gibt. Anstatt den Anlagenpark auszuweiten, wird sich darauf fokussiert Anlagen besser auszulasten mit zum Beispiel höheren Schichtdicken.
Die nächste Sitzung ist für den 11. Oktober 2023. von 13:00 Uhr - 17:00 Uhr (voraussichtlich) in Bremen geplant.
Im nächsten Jahr findet die vierte Fachtagung "Werkstoffe und Additive Fertigung" erstmalig in englischer Sprache (4th Symposium on Materials and Additive Manufacturing Additive 2024) vom 12. - 14. Juni 2024 in Bremen statt. Beiträge können bis zum 15. Februar 2024 eingereicht werden.
Prof. Dr. V. Ploshikhin
Leiter des Fachausschusses Additive Fertigung